Eine junge Frau befreit sich aus den gesellschaftlichen Zwängen ihrer bürgerlichen Familie und findet in einem kleinen Dorf in der Eifel zu ihren Wurzeln zurück.
Zum Entsetzen ihrer reichen Eltern tritt Johanna Fuchs aus Trier 1920 das Erbe ihrer ihr unbekannten Tante an. Sie erbt deren Haus mit Garten und Tieren in einem Dorf in der Eifel. Mit Hilfe der Nachbarn und ihres baldigen Geliebten, dem Wildhüter Marc, lebt sie sich schnell ein. Sie ist schon schwanger, als Marc im Wald erschossen wird. Doch lebt sie weiter für ihre Tochter und das Kind ihres Bruders, dessen Geliebte bei der Geburt stirbt. Als sie den an den Kunstwerken der Tante interessierten Galeristen Cees aufspürt, wird sie selbst künstlerisch tätig und Cees wird ihr Geliebter. Ohne ihn zu verlassen, heiratet sie den homosexuellen Dorflehrer, um ihn vor den Nazis des Dorfes zu schützen. Viel später erst erkennt sie, dass sie das Erbe ihrer wahren Mutter angetreten hat, der die Familie einst ihr Kind weggenommen hatte. Der historische Rahmen des Buches spannt sich vom Ende des Ersten Weltkriegs bis zum Nationalsozialismus. Als Historikerin beschreibt Riebe die sozialen und politischen Hintergründe sehr authentisch, wobei sie die Spannung der Handlung vor allem aus dem Geheimnis der verstorbenen Mutter/Tante entwickelt. Ein lesenswerter Roman mit differenziert gezeichneten Figuren.
Adelgundis Hovestadt
(St. Michaelsbund)
Personen: Riebe, Brigitte
Rieb
Riebe, Brigitte:
Eifelfrauen : Das Haus der Füchsin / Brigitte Riebe. - Originalausgabe. - Hamburg : Wunderlich, 2023. - 467 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-8052-0068-4 : EUR 23,00
Schöne Literatur - Buch