Amit ist zwölf und steht als Mitglied der jüdischen Gemeinschaft in Frankfurt kurz vor ihrer Bat Mitzwa, die den Übergang von der Kindheit zum Erwachsenwerden bedeutet. Dazu soll auch ihre Oma Minnie, die in Jerusalem wohnt, kommen. Amits Familie verbringt den Urlaub bei der Oma in Israel und sie wollen gemeinsam nach Frankfurt reisen. Doch im letzten Moment überlegt es sich die Großmutter anders und gibt Amit ihr Tagebuch, das Minnie mit 13 auf der Flucht vor den Nazis verfasst hat, und ein Säckchen mit drei Steinen. Amit versteht ihre Oma und macht es sich zur Aufgabe, Betty, Omas kleine Schwester, die auf der Flucht verloren gegangen ist, zu finden. Schon auf dem Flug nach Frankfurt beginnt sie mit der Lektüre und kommt zu dem Schluss, dass Oma Minnie recht haben muss, Betty ist nicht tot wie der Rest der Familie. Amit macht sich mithilfe ihrer Cousine Lea und dem Nachbarjungen Djamil auf die Suche und entdeckt Stück für die Stück die Familiengeschichte. Die Autorin wählt eine besondere Form der Darstellung, sie verschränkt die Erzählung der Flucht von Amits Großmutter Minnie im Jahr 1940 mit Amits Suche nach Betty im Jahr 2017. Dabei zeigt sich Amit als mutiges starkes Mädchen, das sich nicht so schnell entmutigen lässt. Sie ist ganz verwirrt, aufgrund der entdeckten Geheimnisse und beginnt die Tragweite des Holocausts zu erahnen. Dabei muss sie schmerzhaft entdecken, dass Erwachsenwerden mehr bedeutet, als nur eine große Feier mit der ganzen Familie. Auch wenn es zunächst nicht sehr glaubhaft ist, dass vorher Betty niemand gefunden hat, so ist die Lektüre so ergreifend, dass man darüber hinwegsehen kann. (ab 12 J)
Personen: Kupfer, Bettina
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Kupfer, Bettina:
Drei Steine für Betty / Bettina Kupfer. - Berlin : Verlagshaus Jacoby & Stuart, 2018. - 220 S.
ISBN 978-3-946593-64-5 fest geb. : ca. € 15,50
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