Auch der neue Roman des 1988 aus der damaligen DDR ausgebürgerten Liedermachers und Autors (nach "Das irdische Kind": ID 37/96) schildert in einer langen Reihe von Momentaufnahmen den Lebensalltag in der Kleinstadt und die ganz banalen Alltagskonflikte in der Familie, mit Freunden und mit der reichlich spießigen Verwandtschaft. Roman Bald, die Mittelpunktfigur des Romans, paßt allerdings in keine der Schablonen dieser kleinbürgerlichen Lebenswelt: Er lebt in den Tag hinein und interessiert sich weit mehr für ein mysteriöses Sprachspiel als für seine Familienpflichten und sein berufliches Fortkommen. Die Sinnzusammenhänge um die elitäre Gemeinschaft der Sprachspieler, in die Bald vergeblich Aufnahme sucht, blieben zumindest mir bei der Lektüre weitgehend dunkel. Und die spröde, oft hölzern wirkende Sprache tut ein übriges, die Lektüre zu erschweren. Vorrangig zur Diskussion.
Personen: Krawczyk, Stephan
Krawczyk, Stephan:
Bald : Roman / Stephan Krawczyk. - Berlin : Verl. Volk & Welt, 1998. - 360 S.
ISBN 978-3-353-01138-1 G
R 11 - Signatur: R 11 Kra - Belletristik-Erw.