Anschaulich und detailreich erzählt der Autor vom Alltag und Lebensgefühl der Deutschen nach dem Ende des Weltkriegs, von den Überlebenskämpfen in den zerstörten Städten, vom schwierigen Umgang mit der Vergangenheit, aber ebenso von Vergnügungen und einer unbändigen Lust auf Zukunft.Die sorgfältig recherchierte, für ein breites, allgemein historisch interessiertes Publikum überaus fesselnd erzählte Geschichte der Nachkriegszeit lässt die politischen Geschehnisse gänzlich außer Acht, um sich stärker noch als Wolfgang Brenner (ID-A 5/17) in lebendiger, plastisch-detailreicher Erzählung voll auf Alltag und Lebensgefühl der Deutschen zu konzentrieren. Mit klarem, sorgfältig abwägendem Urteil erzählt der langjährige Feuilletonchef der Berliner Zeitung, immer bemüht, der widersprüchlichen Vielfalt der Erscheinungen gerecht zu werden, von den Überlebenskämpfen in den zerstörten Städten, vom schwierigen Umgang mit der Vergangenheit, aber ebenso von Vergnügungen und einer unbändigen Lust auf Zukunft. Unterschiede zwischen Ost und West werden ebenso anschaulich wie die sich wandelnden Geschlechterverhältnisse, und am Ende sind es für Jähner weniger die politische Umerziehung als die harten Lehren des Alltags, die die Deutschen zur Demokratie finden, ließen. Mit gut gewählten Abbildungen im Text, Bibliografie und Personenregister. Für den Sachbuchpreis der Leipziger Buchmesse nominiert. (2)
Personen: Jähner, Harald
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Jähner, Harald:
Wolfszeit : Deutschland und die Deutschen 1945-1955 / Harald Jähner. - 1. Auflage. - Berlin : Rowohlt Berlin, 2019 ; 22 cm
ISBN 978-3-7371-0013-7 fest geb. : EUR 26.00
Ea - Sachbuch