Die Kleinen brauchen ihre Großen zum Kuscheln und Küssen: weichgespülte Analogie zwischen Tier- und Menschenfamilien. (ab 5) (JD) Da steht immer wieder ein Kleiner mit gelbem Pullover und blondem Pilzkopf auf den Seiten, das wird die Hauptperson sein. Sein Name ist Paul, von der Mutter in guten Zeiten als "Paulchen" gekost und in schlechten Momenten "Pau-el" gerufen. Paulchen hat auch einen Papa, einen ganz aktiven: der wirft den Kleinen hoch in die Luft und besieht sich mit ihm sein Gesicht im Spiegel ... Paulchen liebt Tiere und die sind ganz besonders fröhlich: die Hasenjungen werden hier "Babys" genannt und sind in ihrer Bewegung eigenartig, artfremd, sie hüpfen eher wie Rehe. Nach der Tierwelt kommt die Sozialebene Kindergarten an die Reihe: hier erzählt Paulchen, dass Beißen verboten und das Verteilen von Busserln gern gesehen ist. Abschließend tauchen, wie nach einer Theateraufführung, alle handelnden Personen bzw. Tiere auf und alle sind zum Mögen, also wieder zum Busseln! Die Illustrationen bemühen sich, witzig und dynamisch zu sein - ihr Bemühen ist leider vergeblich. Der Text widmet sich vollmundig den Beziehungen eines kleinen Buben, der in den Kindergarten geht: immer wieder nimmt die Autorin Anleihen beim Sozialverhalten von Tieren und legt Paulchen sonderbare Schlussfolgerungen in Mund. Der Überhang an Text ist ebenso störend wie die klinische Atmosphäre der Einzelszenen, denen es nicht gelingt, zu einer Geschichte zu reifen. Kein Busserl für dieses Bücherl!
Personen: Ignjatovic, Johanna Muhr, Ursula
Standort: Schule
JD Muh
Muhr, Ursula:
Paulchen / Ursula Muhr. Bilder von Johanna Ignjatovic. - Wien : Betz, 2000. - [13] Bl. : durchg. Ill. ; 28 cm
ISBN 978-3-219-10827-9 fest geb. : ca. EUR 12,20
JD - Kinder- u. Jugendlit