Annotation: Die harmlose Geschichte von Tinas Orchesterbesuch ist zur Erstinformation über die gängigen Orchesterinstrumente geeignet. Die Beschreibung der Instrumente wird durch die Texte und Tonbeispiele der beigefügten CD ergänzt. Von ihrem Onkel Theo, einem berühmten Dirigenten, bekommt Tina ein besonderes Geburtstagsgeschenk. Er lädt sie zur Probe seines Orchesters ein, erklärt ihr alle Musikinstrumente und als krönenden Abschluss darf sie sogar am Abend das Konzert besuchen. Soweit zur Geschichte, in der natürlich auch Tinas Kater Silvester nicht fehlt. Er darf Tina bei ihrem Instrumentenkundelehrgang in die Orchesterprobe begleiten. Dadurch wird die harmlose Geschichte zwar nicht spannender, aber es geht ja auch nicht darum, eine Geschichte zu erzählen, sondern Ahnungslosen die gängigen Orchesterinstrumente von der Geige bis zur Triangel zu erklären. Neben Basisinformationen über Tonerzeugung und Klangfarbe erfährt man im Buch also, wozu ein Doppelrohrblatt, das Anblasloch, Pizzicato und 410 cm Posaunenrohr gut sind. Die Vermittlung solch musikalischer Grundkenntnisse erscheint mir wichtig, besonders dann, wenn das auf eine unterhaltsame Weise passiert, denn der Frage, warum die Querflöte zur Familie der Holzblasinstrumente zählt, wo sie doch aus Metall gebaut ist, begegnet man schon manchmal. Dieses und ähnliche Geheimnisse der Instrumentenkunde sind auch durchaus spannend und erhöhen nicht nur die Chance bei diversen Ratespielen zu reüssieren, sondern gehören sicherlich zum humanistischen Kanon der Allgemeinbildung. Im Text und den Bildern wird, dieser Intention folgend, angestrengt versucht, ein möglichst kindgerechtes Bild der Instrumente zu zeichnen: "Die Klarinette schleicht sich heran und die Geige miaut! Außerdem hat die Klarinette einen Schnabel, der Bogen einen Frosch, der Kontrabass brummt wie ein Bär und die Querflöte zwitschert wie ein Vogel!" Musik lässt sich eben am ehesten in Bilder fassen. Damit diese Bilder auch komplettiert werden, ist dem Buch eine CD beigefügt, auf der anhand von erklärenden Texten und Tonbeispielen, die notwendige klangliche Ergänzung geliefert wird. Die CD hat ansonsten aber mit der Geschichte im Buch wenig zu tun und reiht eben auch nur Instrument an Instrument. Das Ziel, Instrumentenkunde für Kinder zu betreiben, wird auf sichere Art mit ziemlich viel Text erreicht. Das Buch insgesamt aber, und das ist schade, ist harmlos und deshalb langweilig. Darüber können selbst die ebenfalls zahmen Illustrationen Opgenoorths nicht hinweghelfen, die allenfalls noch durch kleine Nebensächlichkeiten aufgepeppt werden, wie Dracula und dem Gartenzwerg im Konzertpublikum, einem Alien vorm Konzerthaus und dem während der Probe am Strohhalm saugenden Orchestermusiker. Die kleine Ungenauigkeit in der Übereinstimmung zwischen Bild und Text, dass die Wirbel des Cellos irgendwo beim Steg liegen sollen, glaubt außer Opgenoorth hoffentlich niemand, und wem das auffällt, der ist deshalb noch kein Kreisler, sondern sicher nur ein Kleinkrämer.
Personen: Simsa, Marko Opgenoorth, Winfried
Standort: Schule
JK Tin
Tina und das Orchester : mein erstes Buch über die Musikinstrumente / Marko Simsa. Bilder von Winfried Opgenoorth. - Wien : Annette Betz, 1999. - [30] S. : überw. Ill.
ISBN 978-3-219-10746-3 fest geb. : ca. Eur 19.90
JK - Kinder-Jugend-Sachbu