Mit Menschen kommunizierende Eichhörnchen sind zwar seit Ingeborg Bachmanns Erzählung „Der gute Gott von Manhattan“ literaturfähig geworden, aber dennoch ist die Ich-Erzählerin dieser Kindergeschichte anfangs sehr verwundert, als ein altes Eichhörnchen ihr im Park unbedingt von einem großen Abenteuer erzählen will. Das erzählt die Binnengeschichte, in der ein junges Eichhörnchen namens Jed die tödliche Entführung durch einen Habicht überlebt. Bei Jeds Landung im fremden Waldgebiet wird ihm bewusst, welch große Gefahr den Tieren durch die Rodungsmaßnahmen entlang der Stromleitungen droht. Seine Freunde, Chai mit der witzigen Eichelmütze und das kluge Eichhörnchenmädchen Tschk Tschk, suchen und finden ihn schließlich. Sie begegnen Menschen mit großen Sägen, lernen köstliche Erdnussbutterbrote von Rodungsarbeitern kennen und gemeinsam gelingt es ihnen, weitab von den kahlgeschlägerten Stromtrassen mit "Summpfaden" (Stromleitungen) und "gefrorenen Spinnweben" (Strommasten) neuen Lebensraum für sich und fremde Eichhörnchenarten zu erschließen. Eine vom Verlag als Vorlesetext empfohlene Tiergeschichte, die vom Leben im Wald, von Freundschaft, Umweltschutz und auch von Toleranz im Zusammenleben mit anderen, fremdartigen Wesen erzählt und somit in Zeiten von Flucht und Vertreibung implizit für ein integratives Miteinander plädiert. Die gute Unterhaltung durch den spannenden und witzigen Erzählton wird durch langatmige Einschübe, schwierig zu merkende Namen und ungewöhnliche Bezeichnungen aus der „Eichhörnchensprache“ leicht beeinträchtigt. Die eher sparsam eingesetzten Schwarzweißzeichnungen von Philipp Wächter verleihen der Geschichte einen heiteren, fröhlichen Grundton.

Altersempfehlung: ab 9 Jahren.

---

---

Personen: Waechter, Philip Perkins, Lynne Rae Ruschmeier, Sigrid

Standort: MAGAZIN

Schlagwörter: Antolin Klasse-4 Jugend Kinder Kultur und Sport des Landes NRW Leseförderung

Interessenkreis: Spannendes