Auf einer Reise zu den verschiedensten Arten von "Wundern" erleben zwei Menschen ihr eigenes, kaum mehr zu erwartendes Wunder.

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Rezension

Gibt es Wunder und wenn ja, wie kann man sie erkennen? Paula Walther schreibt darüber eine Doktorarbeit. Um sie in Ruhe fertigstellen zu können, hat sie sich nach Ligurien zurückgezogen. Eines Tages taucht Benedikt Steinbach bei ihr auf. Er ist Priester und von daher durchaus mit Wundern vertraut. Weil Paula eine Art Schreibblockade hat, machen sich die beiden im altersschwachen Volvo des Geistlichen auf den Weg zu Menschen, die auf ihre ganz eigene Art Wundern nachspüren. In Avignon besuchen sie ein Haus der Wunder und stellen fest, dass der Mensch an sich das eigentliche Wunder ist. Eine Wissenschaftlerin in Bern erklärt ihnen mathematische Wunder. In einem Bergdorf in den Schweizer Alpen hofft eine Frau immer noch auf ein Wunder zur Rettung der Erde. Eine Psychologin, die auch als Coach für Führungskräfte in der Wirtschaft tätig ist, macht ihnen deutlich, dass jeder Mensch sein eigenes Wunder ganz einfach selber schaffen kann. Auf ihrer Reise erfahren die beiden viel über den anderen und vor allem über sich selbst. Benedikt zum Beispiel, der mit seiner Familie gebrochen hat und dem immer wieder Selbst- und Gotteszweifel das Leben schwer machen. Oder Paula, die als Baby zur Adoption freigegeben wurde und seit Jahren verzweifelt nach ihrer leiblichen Mutter sucht. So ist es wahrlich ein Wunder, dass sowohl der Priester nach dieser gemeinsamen Fahrt wieder Stärke und den Weg zu seiner Familie findet als auch Paula ihre Doktorarbeit beendet. Das eigentliche Wunder aber geschieht für die junge Frau, indem sie in dem ligurischen Dorf wie durch Zufall ihre Mutter findet. - Ein eindrucksvolles und auch berührendes Buch, das Wundern begegnet, die recht wenig mit landläufigen Wundervorstellungen zu tun haben.

Rezensent: Josef Schnurrer

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Personen: Rath, Hans Wiebusch, Michaela