Im Jahr 2000 nahm Ergotherapeutin Kerstin Held erstmals ein schwerbehindertes Kind als Pflegekind bei sich auf - die damals 25-Jährige schuf damit einen Präzedenzfall. Jetzt blickt sie auf das turbulente Familienleben zurück, das daraufhin mit im Laufe der Zeit 12 behinderten Pflegekindern folgte.
Rezension
Das Aufwachsen mit der an Muskelschwund leidenden Schwester führte die gelernte Ergotherapeutin (Jahrgang 1975) von klein auf an die Bedürfniswelt schwerbehinderter Kinder heran. Mit 25 nahm sie erstmals ein behindertes Pflegekind zu sich, womit sie einen Präzedenzfall in Deutschland schuf. Dies führte zu einer jetzt noch gültigen Übergangsregelung. Unter daraus folgenden unklaren Bedingungen hat sie bislang 12 behinderten Kindern das Leben in einer Familie ermöglicht. In ihrem Debüt erzählt die ausgebildete Eventmanagerin pragmatisch vom Organisationsaufwand, den solches Familienleben erfordert, liebevoll schildert sie Erlebnisse mit den Kindern, und sie berichtet reflektiert von Erfahrungen mit sich selbst, mit Menschen aus ihrem Umfeld sowie mit Behörden. Ein Farbfoto-Block in der Buchmitte porträtiert Teile der "Helden"-Familie. Zuletzt gibt es die Kontaktdaten zum Bundesverband, dessen Vorstandsvorsitzende die Autorin ist. - Entstanden ist ein lesenswerter, warmherziger Einblick in ein Themenfeld, das breite Aufmerksamkeit verdient.
Rezensent: Bianca Mertin
Personen: Held, Kerstin Bachmann, Oliver
Leseror. Aufstellung: Biographie
Held, Kerstin ¬[Verfasser]:
Mama Held : jedes Kind hat ein Recht auf Familie / Kerstin Held ; unter Mitarbeit von Daniel Oliver Bachmann. - 1. Auflage. - München : Kösel, 2020. - 240 Seiten, 16 ungezählte Seiten Tafeln : Illustrationen ; 22 cm, 456 g
ISBN 978-3-466-37260-7 Festeinband : EUR 20,00
Einzelbiographien, die existentielle und allgemeinmenschliche Grunderfahrungen in den Mittelpunkt stellen (Verfolgung, Widerstand, Flucht und Vertreibung, Behinderung, Krankheit und Leid, Tod und Trauer usw.) - Signatur: Biographie - Buch