Deutschland in der Zukunft: ein vollautomatisches Gesundheitssystem sondert Menschen mit unheilbaren Krankheiten konsequent aus.
Rezension
Deutschland in einer nicht allzu fernen Zukunft: Der Meeresspiegel steigt kontinuierlich, weite Teile des Landes sind durch Pandemien entvölkert und die meisten Menschen leben in Megacitys. So auch die Journalistin Liina, die für eines der letzten nichtstaatlichen Nachrichtenportale in der neuen Hauptstadt Frankfurt/Main arbeitet. Gemeinsam mit ihrem Chef Yassin, mit dem sie eine Affäre hat, dem Programmierer Ethan und der Hackerin Olga, macht Liina eine furchtbare Entdeckung: das automatische Gesundheitssystem KOS, über das die Ernährung, Behandlung und Lebensweise aller Deutschen gesteuert wird, scheint chronisch oder unheilbare Kranke konsequent auszusondern und sogar zu töten. Als Yassin kurz darauf bei einem Mordanschlag schwer verletzt wird und Liina durch falsche Medikamente ihr gemeinsames Kind verliert, weiß das Team, dass die Regierung sie alle beseitigen will, um den Skandal nicht öffentlich werden zu lassen. - Die sehr realistische Handlung dieses Thrillers packt die Leser/-innen vom ersten Kapitel an. Der düstere Ausblick auf eine nicht allzu ferne Zukunft zeigt, wie durch einen kleinen Fehler ein eigentlich gut gemeintes System aus Macht- und Profitgründen korrumpiert wird, und eine weitestgehend gleichgültige Gesellschaft den Status Quo nicht hinterfragt.
Ein lesenswerter und nachdenklich stimmender Thriller.Rezensent: Stefanie Simon
Personen: Beck, Zoë
Leseror. Aufstellung: Thriller
Beck, Zoë ¬[Verfasser]:
Paradise City : Thriller / Zoë Beck. - 3. Aufl., Originalausgabe. - Berlin : Suhrkamp, 2020. - 280 Seiten ; 21 cm, 340 g
ISBN 978-3-518-47055-8 Broschur : EUR 16.00
Schöne Literatur - Signatur: Beck - Buch