Verliebt folgt die blutjunge Alice ihrem Verlobten nach Kentucky. Wegen des despotischen Schwiegervaters wird die Ehe zum Alptraum.
Rezension
Hoffnungsvoll begleitet die Engländerin Alice 1937 ihren Verlobten Bennett Van Cleve in die USA. Die frisch Verheirateten müssen zu Bennetts Vater in das dörfliche Kentucky ziehen. Der alte Van Cleve, ein skrupelloser Minenbesitzer, schüchtert seinen Sohn ein und will auch über Alice bestimmen. Sie schließt sich in ihrer immer größer werdenden Not einer "Satteltaschen-Bücherei" an, eine Bibliothek auf dem Lande, deren Mitarbeiter kranken, alten oder weit abgelegenen Lesefreunden Bücher ins Haus bringen. Alice geht voll in ihrer neuen Tätigkeit auf. Sie lernt dabei nicht nur die Freiheit und die Natur schätzen, sie trifft auch auf den Freigeist Margery OHare. Natürlich missfällt den männlichen Van Cleves Alices Tun. Da die immer mutigere Alice nicht gehorcht, vergisst sich ihr Schwiegervater. Das ist noch lange nicht das Ende der Leiden, aber auch der Anfang von Alices neuem, wenn auch steinigen Weg ins emanzipierte Leben. - Hat man erst einmal den etwas langatmigen ersten Teil hinter sich gebracht, so präsentiert sich ein facettenreicher Roman. Alices Entwicklung zu einer selbstbestimmten Frau, Margerys Leidensweg im Gefängnis, der Tod eines Tyrannen, die Bigotterie der Dörfler u.v.m. fesseln ungemein. Die Satteltaschen-Bücherei wird zu einem Symbol. Dies zeigt die Autorin brillant in ihrer stilsicheren, bildhaften Sprache.
Rezensent: Martina Mattes
Weiterführende Informationen
Personen: Moyes, Jojo Fell, Karolina
Moyes, Jojo:
Wie ein Leuchten in tiefer Nacht : Roman / Jojo Moyes. - 2. Auflage. - Reinbek : ROWOHLT Wunderlich, 2019. - 544 Seiten ; 21 cm x 13.2 cm, 645 g. - Aus dem Engl. übers.
ISBN 978-3-8052-0029-5 Festeinband : EUR 24.00
Schöne Literatur - Signatur: Moyes - Buch