Der Versuch, einer Lebenslüge den Weg zu ebnen. (DR) Oliver ist Professor der Kunstgeschichte und seit längerem mit Sylvia, ebenfalls Professorin, zusammen. Als ihn sein Chef bittet, besonders auf die neue Studentin Sofie zu achten, stellt er mit Verwunderung fest, dass sie seiner großen Liebe Mathilda erstaunlich ähnlich sieht. Und so gleiten seine Gedanken immer öfter in seine eigene Studentenzeit zurück - mit einer Nachhaltigkeit, die sein reales Leben komplett auf den Kopf stellt. Das Erstlingswerk von Bregje Hofstede wurde in Holland mit Preisen geehrt und hat die vergebliche Suche nach dem so oft zitierten "verlorenen Glück" zum Thema. Es ist jedoch etwas langatmig in der Detailtreue, mit der die Gefühlswelt eines Mannes, der seine Jugend nicht loslassen und sich mit dem Älterwerden noch nicht anfreunden kann, beschrieben wird. Sich selbst zu belügen und in Kauf zu nehmen, belogen zu werden, ist ein Phänomen einer Lebenskrise, die nicht neu erscheint. Man schwadroniert mit Worten und Taten, ohne festen Boden unter den Füßen zu haben. Und so geht es auch den LeserInnen. Der Schreibstil ist mitunter leicht tragend, die Geschichte nicht immer nachvollziehbar. Für geschulte LeserInnen mit Ausdauerpotenzial.
Personen: Hofstede, Bregje
SL Hofs
Hofstede, Bregje:
Der Himmel über Paris : Roman / Bregje Hofstede. Aus dem Niederländ. von Heike Baryga. - München : C.H. Beck, 2015. - 223 S.
ISBN 978-3-406-68343-5 fest geb. : 17,95
Schöne Literatur - Buch