Der Roman spielt am Ende des Zweiten Weltkrieges in den Ardennen. Eine Familie hat ein siebenjähriges jüdisches Mädchen bei sich aufgenommen. Als die Deutschen in das Dorf kommen, bringen sie das Mädchen zum Pfarrer. Dieser will es im Wald verstecken, als ein amerikanischer Jeep kommt. Er übergibt das Mädchen den beiden Soldaten. Es stellt sich heraus, dass es deutsche SS-Offiziere sind, getarnt als amerikanische Soldaten. Sie gehören zu einer SS-Spionageeinheit. Die "Operation Greif" verfolgt das Ziel, das zentrale Munitionslager der Alliierten in Antwerpen zu erobern. Die beiden Soldaten treiben das Mädchen in den Wald, um es zu erschießen. Das Mädchen hat schrecklichen Durst, es isst Schnee, und diese Geste beeindruckt Matthias so sehr, dass er Hans und nicht das Mädchen erschießt. Die beiden finden Zuflucht in einer verlassenen Hütte. Matthias hat eine Zeitlang in Kanada als Trapper gelebt, deshalb spricht er Englisch und Französisch und kann im Wald überleben. Er bringt das Mädchen in ein Dorf, das von den amerikanischen Truppen besetzt wird, man glaubt ihm, er sei Amerikaner. "Heute leben wir" ist eine kleine, intensive, gut geschriebene Geschichte mit zwei interessanten Hauptfiguren. Die Autorin zeigt sehr eindringlich, wie Menschen im Krieg verrohen, aber auch, dass es inmitten der Grausamkeit auch Menschlichkeit geben kann. In Frankreich war das Buch ein riesiger Erfolg. Die Autorin hat mit diesem Buch ihren Großeltern, die ein jüdisches Kind versteckt haben, ein literarisches Denkmal gesetzt.
Personen: Pirotte, Emmanuelle
Pirot
Pirotte, Emmanuelle:
Heute leben wir : Roman / Emmanuelle Pirotte ; aus dem Französischen von Grete Osterwald. - Frankfurt am Main : Fischer, 2017. - 268 Seiten ; 21x13 cm
ISBN 978-3-10-397211-5 Festeinband : 20,00EUR
Schöne Literatur - Buch