Nachbar Ramon versucht, den Baum vor seinem Haus zu fällen. Sein Wurzelwerk sei zu stark geworden, sagt er. Die Ich-Erzählerin schaut ihm zu. Sie mag Ramon; er war der beste Freund ihres Vaters, der soeben gestorben ist. Der Vater ist beider Leerstelle, der präsente Abwesende. Und so ist "Das Haus des Vaters" eine doppelte Erzählung des Abschiednehmens. Ramon und die Erzählerin tauschen Erinnerungen an den verstorbenen Freund beziehungsweise Vater: glorreiche Momente, die den beiden Männern gehörten, Zärtlichkeiten und Zänkereien zwischen Vater und Tochter. Zugleich beginnen sich die beiden Hinterbliebenen im Jetzt zu nähern. Ihre jeweils unterschiedliche Art, mit dem Verlust umzugehen, wie sie sich mal umeinander kümmern, mal ratlos gegenüberstehen, macht Leserinnen und Leser oft schmunzeln oder lässt sie nachdenklich werden. Der argentinischen Autorin ist hier ein stilles, heiteres, eindringliches Buch gelungen.
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Personen: Pradelli, Angela
Standort: Onleihe
Pradelli, Angela:
¬Das¬ Haus des Vaters : Roman / Angela Pradelli. - Zürich : Rotpunktverlag, 2012. - 120 S.
ISBN 978-3-85869-513-0
Schöne Literatur - leihbook-Medium