Nur 60 in Auschwitz geborene Kinder konnten 1945 befreit werden. Doch Überleben hieß noch nicht Leben, es war ein Zwischenzustand, bedeutete Leben lernen. Sie mussten lernen, wieder jung zu werden, um wie andere Menschen altern zu können. Denn vor allem die Kleinen kannten die Vorstufen des Todes oft besser als das Leben. Narben blieben in den Seelen dieser Kinder, so wie die Häftlingsnummer, die am linken Unterarm, am Oberschenkel oder Po eintätowiert ist. Unruhig und verzweifelt sind manche bis heute, weil sie nicht wirklich wissen: Wer bin ich? Lebt meine Familie noch? Wo ist meine Schwester? Wurde mein Vater tatsächlich getötet? Manche wussten nichts über ihre Herkunft. Fast alle waren Waisen. Über die deutschen Verbrechen im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz ist vieles geschrieben worden. Nahezu unbekannt blieb für viele Jahrzehnte die Geschichte der Kinder. In diesem Buch wird sie erzählt. Alwin Meyer hat mit großer Akribie, Mitgefühl und Geduld die Geschichten der Kinder von Auschwitz recherchiert, erfragt und aufgeschrieben. Viele erzählten ihm erstmals vom Leben im Lager und danach. Meyer liefert nicht allein erschreckende Zahlen und Fakten, sondern gibt den am Leben Gebliebenen Namen, Gesichter und lässt sie ausführlich zu Wort kommen.
Personen: Meyer, Alwin
Leseror. Aufstellung: Ge → 6 → 3.Reich
Ge
6
3.Reich
Meyer, Alwin:
Mama, ich höre dich : Mütter, Kinder und Geburten in Auschwitz / Alwin Meyer. - Erste Auflage. - Göttingen : Steidl, 2021. - 253 Seiten : Illustrationen ; 22 cm, 420 g
ISBN 978-3-95829-938-2 Gewebe : 18.00 (DE), EUR 18.50
Die Zeit des "Dritten Reiches" (1933 bis 1945) einschließlich der Vorgeschichte des Nationalsozialismus - Buch