Der No Blame Approach (Ansatz ohne Schuldzuweisung) ist ein wirksamer Interventionsansatz, um Mobbing unter SchülerInnen innerhalb kurzer Zeit zu stoppen. Der Ansatz erfolgt in drei zeitlich aufeinander folgenden Schritten: 1. Gespräch mit dem Mobbing-Betroffenen; 2. Gespräch mit der Unterstützungsgruppe; 3. Nachgespräche. Durchgeführt wird der No Blame Approach von an der Schule tätigen pädagogischen Fachkräften. Die Wirksamkeit des No Blame Approach liegt darin begründet, dass die am Mobbing beteiligten SchülerInnen in einen Gruppenprozess einbezogen werden, der darin unterstützt, das Mobbing zu beenden. Auf Schuldzuweisungen und Bestrafung gegenüber den AkteurInnen wird dabei verzichtet. Vielmehr werden sie als "HelferexpertInnen" angesprochen und so aktiv in den Lösungsprozess eingebunden. Die Anwendung des No Blame Approach wurde in 2008 evaluiert. Die Ergebnisse dieser Studie sind positiv: In 87 % der evaluierten Anwendungsfälle (insgesamt 220 Mobbing-Fälle) konnte das Mobbing unter SchülerInnen erfolgreich gestoppt werden. Das Buch zum No Blame Approach liefert Theorie und Praxis des Ansatzes: Gesprächsleitfäden für die Durchführung der einzelnen Schritte, Interviews mit Betroffenen und Akteuren, Fragen und Antworten rund um die drei Schritte, Ideen und Anregungen für jene Fälle, die nicht gleich "rund" laufen, Tipps für die Implementierung an der Schule und Hintergrund-Informationen zum Thema Mobbing. Aufgrund seiner überzeugenden Wirksamkeit wurde der No Blame Approach seitens der AutorInnen ebenso auf Mobbing-Situationen in der Arbeitswelt übertragen. Der Ansatz und das gleichnamige Buch sind unter dem Namen "Shared Responsibility Approach" bekannt.
Personen: Blum, Heike
Leseror. Aufstellung: PA → 6 → Blu
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Blum, Heike:
No Blame Approach. / [Hrsg.:] Heike Blum ; Detlef Beck. - 2. Aufl. - Köln : fairaend, 2010. - 223 S. : zahlr. Ill., graph. Darst.
ISBN 978-3-00-027755-9 kt. : EUR 19.90
Pädagogik, Bildungswesen - Buch