Rezension: Wenn es um Monster geht, versagen Erwachsene bekanntlich. Entweder sie können sie nicht wahrnehmen, glauben nicht an sie oder denken nicht daran, etwas gegen sie zu unternehmen. Letzteres veranlasst Konrad zu handeln. Obwohl er und seine Eltern vom Lärm der Rettung, die mindestens dreimal am Tag geschockte Wanderer abholen muss, gestört werden, scheinen Konrads Eltern keine Veranlassung zu sehen, gegen die drei Fiesen (ein Gespenst, ein dickes Ungeheuer und ein bleicher Nachtmahr) etwas zu unternehmen. Bewaffnet mit den Anti-Gespensterkugeln zieht er mutig zum Schloss und trotzt den ersten Provokationen der drei Fiesen. Doch Anti-Gespensterkugeln allein können tapfere Kinder nicht beschützen, ihnen zur Seite gestellt werden daher oft merkwürdige Helferfiguren. Hier ist es eine karierte Katze, die nicht nur Tipps gibt, wie die Monster überlistet werden können, sondern die geschrumpften Ungeheuer auch gleich verspeist; wie praktisch. Die lethargischen Eltern nehmen seinen großen Sieg nüchtern zur Kenntnis. Konrads Mutter schickt ihn lediglich Hände waschen, weil Gespenster so unhygienisch sind. Als wenig später ein bleicher Wanderer zur Tür hereinkommt, weil er durch eine karierte Monsterkatze erschreckt worden ist, lässt das Konrad wiederum kalt, denn Katzen mag er und karierte ganz besonders. Die Illustrationen von Susanne Opel-Götz unterstreichen den satirischen Charakter dieser Gespenstergeschichte: Konrad, der taffe Held, ist ein rundgesichtiger Brillenträger mit gestreiftem Pullover, der wenige heldenhafte Züge hat. Die drei Fiesen hingegen sind eher von der Sorte Grinsekatze mit geringem Gruselfaktor. Aber wer weiß schon wie echte Helden und echte Monster aussehen?
Personen: Maar, Paul Opel-Götz, Susann
Mut Drei
Maar, Paul:
Drei miese, fiese Kerle / Paul Maar. Bilder von Susann Opel-Götz. - Hamburg : Oetinger, 2008. - [15] Bl. : durchg. Ill. (farb.) ; 28,5 cm
ISBN 978-3-7891-6871-0 fest geb. : ca. € 13,30
Mut - Buch