Robin zieht mit ihren Eltern in die Stadt. Dort ist alles grau - Häuserfassaden, Menschen, selbst Blumen. Robin macht sich auf die Suche nach Farbe und kommt einem Komplott auf die Spur: Hinter all dem Grau steckt die gesichtslose Grau GmbH & Co. KG. Dank ihrer Kombinationsgabe und einigen Verbündeten gelangt Robin in die Schaltzentrale des Konzerns und stellt alle Farbregler auf bunt. Grau bleibt am Ende nur ihr Kater.
Seit dem Erfolg seiner Mäuseabenteuer steht Torben Kuhlmann für große Bilderbuchkunst. Mit »Die graue Stadt« schwingt er sich zu neuen Höhenflügen auf und setzt ein Zeichen für Buntheit und Vielfalt. (Verlag)
Altersempfehlung: ab 8 Jahren.
Rezension
Wenn man ein Buch von Torben Kuhlmann aufschlägt, erwartet man eine fantasievolle Geschichte, gut verpackte Sachkunde und tolle, fotorealischte Illustrationen. "Die graue Stadt" erfüllt diese Erwartungen zu 100 Prozent! Die Geschichte von Robin, die sich mit Freunden gegen die Machtübernahme der Grauwerke wehrt, ist für mich eine Allegorie auf die Verdrängung der Freude durch den "grauen Alltag". Farbe, Musik, Komik, Kreativität sind in dieser Welt nichts wert, und wenn sich erwachsene Leser an Stasimethoden erinnert fühlen, ist das sicher kein Zufall. Auch die grauen Herren von der Zeitsparkasse bei Michael Ende kamen mir beim Lesen in den Sinn.
Die Menschen der grauen Stadt haben sich angepasst, sind still und grau geworden, und es gibt reichlich Kontolleure und Vollstrecker. Als Robin dann hinter die Fassaden schaut, entdeckt sie, dass im Versteck des Privaten noch Farben leuchten. Dadurch ermutigt, macht sie sich mit ihren Freunden auf, das "Grauen" zu bekämpfen.
Ein wunderbares und spannendes Buch, ein Leseerlebnis erster Güte für Kinder und Erwachsene!
Rezensent: Walburga Rembold
Personen: Kuhlmann, Torben
Kuhlmann, Torben [Verfasser]:
Die graue Stadt / Torben Kuhlmann. - 1. Auflage. - Zürich : NordSüd Verlag, 2023. - 64 Seiten : Durchgehend farbig illustriert ; 28 cm
ISBN 978-3-314-10652-1 Festeinband : EUR 20.00
Kindermedien (bis 6 Jahre) - Bilderbuch