Der Roman beginnt in der Spießigkeit eines Akademikerhaushalts. Er endet in einer, zugegebenermaßen nicht ganz befriedigenden Selbstfindung. Die Ordnung der Welt wird wiederhergestellt. Anfangs wundert man sich, wie die Figuren Gespräche führen können wie man sie sonst nur aus Frühabendserien kennt. Am Ende macht man große Augen vor der Plötzlichkeit, der Einfachheit und vor allem der Konstruiertheit der Auflösung. Dazwischen ist der Roman grandios. Die Klischees des Anfangs fängt der Roman weich im Sprungtuch seiner Haupthandlung auf: Zwei Menschen, die durch die traumatische Erfahrung eines Mordes, an dem sie beide auf ihre Weise beteiligt waren, lieben sich und finden keinen Anker für ihre Liebe. Zwischen Schuld und Sehnsucht, äußeren Erwartungen und persönlichen Ängsten zerreißt ihre Liebe gleichermaßen in Gewalt und unermessliche Nähe. Während der Leser Stellas Lebensweg verfolgt und Einblick in ihre Gefühle erhält, bleibt Ivo in der Distanz. gemeinsam mit Stella versucht man, Ivo, den Geliebten und Adoptivbruder, zu enträtseln. Das verkrampfte Spießerleben Stellas der ersten 50 Seiten wird nach und nach als genau solches bloßgestellt. Der Autorin sei vergeben! Dass sich aber mit Ivo auch das Ivoproblem der Heldin auflöst, dass ausgerechnet der immer uneindeutige Ivo einen Plan zur Erlösung hatte, den Stella gerade noch rechtzeitig, aber nicht rechtzeitig genug, erkennt, bleibt unglaubwürdig. Am unglaubwürdigsten bleibt Stellas "Befreiung". "Mein sanfter Zwilling" ist eigentlich ein klassicher Bildungsroman, dem die Rätselspannung eines Krimis beigegeben wurde. Nach 7 Jahren kehrt Stellas Adoptivbruder Ivo zurück. Ein Familiengeheimnis bewegt die beiden; Verrat und Schuld, Nähe und Fremdheit bis zur vernichtenden und erlösenden Katastrophe. Nach 7 Jahren kehrt Stellas Adoptivbruder Ivo zurück. Ein Familiengeheimnis bewegt die beiden; Verrat und Schuld, Nähe und Fremdheit bis zur vernichtenden und erlösenden Katastrophe.

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Personen: Haratischwili, Nino

Interessenkreis: Liebe