Die Wucht von Geschichte lässt sich am besten anhand von Geschichten erzählen. Diesem Ansatz folgt der Historiker Florian Huber in seinem Buch, mit dem er die deutsche Nachkriegsgesellschaft beleuchtet. Geschickt verwebt er darin dokumentarische Anteile mit Elementen der Reportage. Er rückt nahe an die Menschen der 50er-Jahre und ihre Lebensgeschichten heran. Beispielsweise erzählt er von der Sprachlosigkeit zwischen Eheleuten, die sich über den Krieg fremd geworden sind, oder von Kindern, die in einem Klima aus Strenge und Anspannung groß werden. Basis von Hubers Arbeit sind persönliche Schilderungen, Tagebucheinträge und Biografien. Der Autor findet einen wirklichkeitsnahen Blick auf die Nachkriegszeit, erzählt von Aufbruch und Optimismus, aber auch von Verdrängen und einem Rückzug ins Private. Schwerer Stoff, der durch die gute Aufbereitung aber leicht und spannend zu lesen ist.
Personen: Huber, Florian
Huber, Florian:
Hinter den Türen warten die Gespenster : Das deutsche Familiendrama der Nachkriegszeit. - Berlin : Berlin Verlag, 2017. - 347 S.
ISBN 978-3-8270-1331-6 GEB
Sammelbiographien, Briefsammlungen verschiedener Autoren, biographische Nachschlagewerke - Signatur: Huber - Buch