Im zweiten Krimi mit dem Polizisten Leo Junker fokussiert der junge schwedische Autor die brisante Thematik rechtsorientierter politischer Tendenzen. (DR) Ein Soziologe wird ermordet, der im Rahmen eines Forschungsprojektes Interviews mit rechten und linken Randgruppen führte und Informationen über ein geplantes Attentat aufgenommen hatte. Sehr gut gelingt es Carlsson in diesem Thriller nachzuzeichnen, wie politische Machtmechanismen Menschen, insbesondere Jugendliche, die abseits stehen und kaum Perspektiven auf eine erfüllte Zukunft haben, formen und prägen und was auch in diesen Kreisen Freundschaft, Verbundenheit und Verrat bedeuten und bewirken können. Das aktuelle Thema "Flüchtlinge in Europa" wird aus der Perspektive der schwedischen Nationalpartei als Bedrohung für die Bevölkerung und Gefahr für die eigene Kultur beschrieben. Die Figur des tablettensüchtigen Polizisten, dem mit diesem Fall der berufliche Wiedereinstieg gelingen muss, gewinnt in diesem zweiten Teil der Trilogie an Profil: Man erfährt mehr über Salem, seine Heimat, Sam, seine Lebensfrau und Grim, den inhaftierten Freund mit den Beziehungen zur Unterwelt. Da die Schauplätze und Dialoge sich in den Kapiteln schnell abwechseln, gilt es für die Lesenden, aufmerksam und konzentriert dranzubleiben, um die politischen Hintergründe und die Auflösung des Kriminalfalles gut mitverfolgen zu können. *bn* Birgit Leitner

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Personen: Carlsson, Christoffer