Eine gut gemeinte Tat erzielt nicht immer das erhoffte Ergebnis. (ab 7) (JE) Man könnte meinen, dass Mattis Hansen mit seinen acht Jahren ein wahres Unschuldslamm ist. Zumindest glaubt er das selbst. Doch die Briefe aus der Schule sprechen eine andere Sprache. Während der Vater meint, dass das nur eine Phase ist, meint die Mutter, dass Mattis auf die schiefe Bahn geraten und im Gefängnis landen wird. Der Junge belauscht zufällig dieses Gespräch der Eltern und ist verwirrt, denn er hatte eigentlich nur gute Absichten. Er möchte die Sache aus seiner Sicht erklären und beschließt, die Geschichte für seine Mutter aufzuschreiben, denn sie soll von ihm eine bessere Meinung haben. Was war passiert? In der Schule hat Mattis eine Mitschülerin, die nicht ruhig sitzen kann. Sie kann auf den Händen den Gang zwischen den Tischen ganz nach hinten und wieder zurück laufen. Das ist einerseits bewundernswert, stört aber den Klassenlehrer Herrn Storm immens. Mattis erklärt Kathi seinen Plan: Er wird sie mit Papas Sekundenkleber an den Sessel kleben und damit wäre doch ihr Bewegungszwang besiegt. Das Mädchen ist einverstanden. Es gibt aber auch noch andere Schüler_innen, die durch ihre Eigenheiten auffallen und mittels Sekundenkleber auf eine Besserstellung beim Lehrer hoffen. Marvin redet beispielsweise zu viel und Augustin hat unruhige Hände. Der Showdown während der folgenden Unterrichtsstunde ist wirklich köstlich zu lesen und pointiert erzählt. Wenn auch manche Situation dabei sehr übertrieben dargestellt wird und nicht zur Nachahmung empfohlen werden kann, ist das Buch als lustiges Leseerlebnis bestens geeignet.
Personen: Schlichtmann, Silke
Schlichtmann, Silke:
Mattis und das klebende Klassenzimmer : Erstlesebuch ab 7 Jahren / Silke Schlichtmann. Ill. von Maja Bohn. - München : Hanser, 2019. - 60 S. : Ill.
ISBN 978-3-446-26220-1 fest geb. : ca. € 10,30
Kinderbücher für Kinder zwischen 8 und 12 Jahren - Signatur: Schli - Buch