Mit Brüllen und Zähnezeigen kommt ein Löwe in der Regel durchs Leben. Dieser hier allerdings verliebt sich in eine Löwin, die liest - eine Dame also, und Damen schreibt man Briefe (das hat er jedenfalls von einem Missionar gelernt, kurz bevor er ihn gefressen hat). So beschließt er, einen Brief schreiben zu lassen, da er es selbst ja nicht kann. Doch was Affe, Nilpferd, Mistkäfer, Giraffe, Krokodil und Geier da so schreiben, ist nun wirklich nicht das, was er der Angebeteten sagen will. Vor Wut schreit er's spontan hinaus - mit Erfolg. Am Schluss sieht man beide zärtlich beieinander liegen, Buchstaben üben: A. wie Anfang ... Die Bilder beschränken sich auf das Wesentliche, d.h. das jeweilige Tier (oder auch nur ein Stück davon), und das zeigen sie comichaft überzeichnet (witzig auch die Tier-Briefmarken auf Vor- und Nachsatz), fetzig-expressiv zu Strich und Farben. Die Typographie unterstützt die Dramatik: das immer lauter werdende Nein-Gebrüll des Löwen wird augenfällig durch immer größere rote Buchstaben. Ein heiteres kleines Plädoyer fürs Lesen und Schreiben - nirgends fehl am Platz.
Personen: Baltscheit, Martin
Baltscheit, Martin:
¬Die¬ Geschichte vom Löwen, der nicht schreiben konnte / Martin Baltscheit. - 4. Aufl. - Weinheim : Betlz & Gelberg, 2012. - [18] Bl. : überw. Ill. (farb.) ; 20 . 30 cm
ISBN 978-3-407-79482-6
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