"Die andere Frau" bietet einen authentischen, äußerst spannenden, berührenden und lesenswerten Einblick in das Leben des Psychologen Joe O'Loughlin, eine der treuesten Figuren aus der Feder von Michael Robotham. O'Loughlin wird von Robotham als sein am meisten liebgewonnener Charakter bezeichnet und erhält vom Autor in diesem Band den Status der Hauptfigur und nicht wie gewohnt, den des am Rande zu Rate gezogenen forensischen Psychologen. Joe versucht nach dem überraschenden Tod seiner Frau Juliet ein neues Leben in London aufzubauen. Doch eines Morgens erreicht ihn ein erschreckender Anruf: Sein Vater liegt nach einem brutalen Überfall schwer verletzt im Krankenhaus. Als Joe dort ankommt, muss er feststellen, dass nicht seine Mutter am Krankenbett sitzt, sondern eine wildfremde Frau die sich allerdings als Ehefrau seines Vaters vorstellt. Durch die schnörkellose Wortwahl von Robotham bewegt man sich direkt mitten im Geschehen. Die Ehrlichkeit im Ausdruck und die kurz gehaltenen Kapitel, schaffen eine gewaltige Spannung und man möchte immer schneller vorankommen, um endlich zu erfahren, wer den Vater von Joe überfallen hat und warum. Das Buch ist ein besonders authentischer Roman, der ohne zu psychologisieren oder moralisieren auskommt. Der empathische und logisch denkende Psychologe wird auch für den Leser zu einem liebgewonnenen Charakter, den man durch seine ganz eigene Geschichte begleitet. Angefangen bei seinen Eltern, über seine Schwestern, zu seinen eigenen Töchtern, bis hin zu den vielen Verhältnissen, die sein Vater im Laufe seines Lebens aufgebaut und wieder abgerissen hat. In "Die andere Frau" wird viel über Beziehungen, Geheimnisse und Verbindungen erzählt und deshalb gehört dieses Buch in große und kleine Bibliotheken und in so manches privates Bücherregal.
Personen: Robotham, Michael
Robot
Robotham, Michael:
¬Die¬ andere Frau / Michael Robotham. Aus dem Engl. von Kristian Lutze. - München : Goldmann, 2018. - 479 S.
ISBN 978-3-442-31504-8 kart. : ca. Eur 15,50
Schöne Literatur - Buch