Die junge Regisseurin Mariana Marin plant eine groß angelegte, radikale Theateraufführung zu Rumäniens Beteiligung am Holocaust. Unter General Antonescu wurde der massive Antisemitismus in der rumänischen Gesellschaft zur offiziellen Vernichtungspolitik erklärt, seine Rolle und die seiner Regierung im Zweiten Weltkrieg wird aber bis heute glorifiziert. Vom damaligen Massenmord will niemand mehr etwas wissen. Mit einem Reenactment der damaligen Ereignisse soll das Theaterstück das Publikum aufrütteln, doch bereits vor der Premiere zeigen sich zahlreiche Probleme: es gibt Unmut unter den Komparsen, ein Abgesandter der Stadtregierung möchte das Stück zensieren und auch in Marianas Privatleben läuft nicht alles glatt. Die als Weckruf konzipierte Performance gerät Schritt für Schritt zur Farce…
"Der rumänische Regisseur Radu Jude (Aferim!) hat zweifellos einen der facettenreichsten wie herausforderndsten Filme des Jahres 2018 gedreht. (...) Mit einer Vielzahl von Handlungsebenen, Zitaten, Archivmaterialien und filmisch exquisiten Gestaltungsmitteln erzählt er die (Anti-)Geschichte einer radikal-provokativen Theaterperformance, die offen die jahrzehntelang tabuisierte Rolle Rumäniens im Holocaust thematisiert." (Simon Haug auf KINOZEIT)
Mit seiner ähnlich kunstvoll und komplex komponierten Gesellschaftssatire »Bad Luck Banging or Loony Porn« gewann Radu Jude 2021 den Hauptpreis der 71. Berlinale.
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Mir ist es egal, wenn wir als Barbaren in die Geschichte eingehen
Produktion: Janine Jackowski, Ada Solomon, Maren Ade, Jiří Konečný, Jonas Dornbach, Claire Dornoy, Rossiza Valkanova, Serge Lalou; Drehbuch: Radu Jude; Schauspieler: Ion Rizea, Șerban Pavlu, Alexandru Bogdan, Ioana Iacob, Alexandru Dabija; Montage: Catalin Cristutiu; Kamera: Marius Panduru; Regie: Radu Jude
Bulgarien/Rumänien/Tschechien 2018; FSK 16; Sprachfassung: Rumänisch. Untertitel: Deutsch; 1 Online-Ressource (139 min); Bild: 16:9 HD
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