Englische Literatinnen im Porträt. (PL) "Schreiben ist notwendig, sollen die Tage nicht leer vergehen. Wie sonst können wir dem Schmetterling des Augenblicks das Netz überstreifen? Denn wenn der Augenblick verstreicht, ist er vergessen, die Stimmung verflogen, das Leben selbst dahin." (S. 84) Diese eindringlichen Zeilen von Vita Sackville-West, zitiert aus dem hier vorliegenden Buch, bringen die existentielle Bedeutung des Schreibens für die aus vornehmen Kreisen stammende Autorin zum Ausdruck. Das Schreiben war für alle der 19 in diesem schön aufgemachten Band porträtierten Frauen ein "Lebens-Mittel", eine wichtige Möglichkeit "selbstbestimmter kultureller Aktivität" mit emanzipatorischem Charakter (S. 10). Die Germanistin Luise Berg-Ehlers skizziert das Leben bedeutender englischer Literatinnen von Jane Austen über Virginia Woolf, Beatrix Potter, Agatha Christie, Daphne du Maurier bis zu J.K. Rowling, sie schildert die Lebensumstände der Frauen, veranschaulicht, mit welchen Herausforderungen sie zu kämpfen hatten, was sie umtrieb und worin das Glück des Schreibens für jede Einzelne bestand. Viele mussten sich ihren Weg in die Kreativität hart erkämpfen, sich gegen Anfeindungen behaupten und sich gegen Moralvorstellungen und Rollenbilder stemmen. Themen, Motive und wesentliche Merkmale ihrer Werke werden herausgearbeitet, begleitet werden die gut lesbaren Porträts von stimmungsvollen Schwarz-Weiß- und Farbfotografien der Wirkungsstätten und Lebensorte der Frauen. Berg-Ehlers gelingt es, auf wenigen Seiten lebendige Lebensbilder zu zeichnen, sodass nach der Lektüre das Gefühl entsteht, diesen Grand Ladies der englischen Literatur ein wenig nähergekommen zu sein. Ein empfehlenswerter Band, der Interesse weckt, so manchen Roman neu zu entdecken. *bn* Cornelia Gstöttinger

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Personen: Berg-Ehlers, Luise

Interessenkreis: *P Literatur, Sprache, Bibliothek