Tragische Liebesgeschichte zwischen zwei Seelenverwandten, die von Trennung und Leid bestimmt ist. (DR) Luka und Dora sind ein unzertrennliches Gespann, seit die kecke Zweijährige mit ihrer tollen Tasche im Kindergarten auftauchte und der stille Junge vor Faszination aufs Atmen vergaß und in Ohnmacht fiel. Gemeinsam streifen sie durch die Gegend um die kroatische Küstenstadt Makarska, verbringen kostbare Zeit auf ihrem geheimen Felsen und raten Wolkenbilder. Sie sind unzertrennlich, bis Dora mit sechs Jahren nach Paris umziehen muss. Und Luka? Luka bleibt und malt - und wartet. Denn einer muss "bleiben, wo alles passiert ist, einer muss dort warten, sonst werden sie sich nie mehr begegnen können" (S. 53). Eine tragische Liebesgeschichte mit teils unglaubwürdigen dramatischen Wendungen, die ein glückliches Zusammensein der beiden Protagonisten verhindern, nimmt ihren Lauf. Die Darstellung der Charaktere nach der ersten Trennung sowie die Schilderung ihres weiteren Entwicklungswegs sind noch vielversprechend. Insgesamt allerdings vermisst man Tiefe und atmosphärische Dichte, die Beschreibungen bleiben zu sehr an der Oberfläche. Die häufigen Wiederholungen sind wohl als Kunstgriff gedacht und sollen den Fortgang der Zeit und die gleichzeitige Verbundenheit der Hauptfiguren widerspiegeln, sie wirken im Verlauf des Romans jedoch ermüdend. Leichte, teils vorhersehbare Sommerlektüre. *bn* Cornelia Gstöttinger

Personen: Dragnic, Natasa