Schullesungen sind mehr als Selbstbehauptungen - eine kritische Bestandsaufnahme des Systems. (PN) Nein, Burkhard Spinnen schreibt keine Persiflage auf bemühte Deutschlehrer, er beklagt sich nicht über schlecht vorbereitete SchülerInnen, er geht einfach viel weiter und wird grundsätzlich. Er erspart den LeserInnen jenes Geplänkel, das so müde macht, und schreibt Sätze wie: Defizite im Sprechen stehen in einem dialektischen Verhältnis zu Defiziten im Denken und beeinträchtigen die menschliche Existenz in ihrem Kern. (S. 25). Lesen und Lesenkönnen, Sprachbeherrschung als Basis für alles Lernen, das wäre ein Ansatz auch für österreichische BildungspolitikerInnen. Wer Burkard Spinnen vor, bei und nach Lesungen denken hört bzw. seine Litanei dazu liest, muss ganz einfach kämpferisch werden, das Buch gleich noch ein zweites Mal öffnen und dann sofort in die Auslage stellen. Wer es liest? Wer das lesen will? Das ist Aufgabe der Vermittlung, denn der Umschlag macht zum Glück einfach gar nichts her, damit ist kein Staat zu machen. Für alle PädagogInnen, für alle BibliothekarInnen, für alle LiteraturvermittlerInnen ein Highlight, ein Feuerwerk an Grund-Sätzen! *bn* Christina Repolust
Personen: Spinnen, Burkhard
Spinnen, Burkhard:
Auswärtslesen : mit Literatur in die Schule ; eine Litanei / Burkhard Spinnen. - St. Pölten ; Salzburg : Residenz-Verl., 2010. - 95 S.
ISBN 978-3-7017-1548-0 kart. : ca. ? 16,90
Pädagogik - Signatur: PN Spinn - Buch