Die ganze Hausgemeinschaft nimmt sich eines quasi verwaisten Kindes an. (ab 10) (JE) "Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf." In Abwandlung dieses afrikanischen Sprichwortes könnte man über Peter Härtlings anmutiges Jugendbuch sagen: "Um ein verlassenes Kind aufzufangen, braucht es die Bewohner eines ganzen Hauses." Pauls Eltern haben, wenn sie zu Hause sind, dauernd Krach. Denn Mama will unbedingt ihren Job in New York. Und Papa ist ebenfalls beruflich viel unterwegs. Nur um den Knaben kümmert sich keiner. - Oder vielleicht doch? Als der Vater verreisen muss, vereinbart er mit der Nachbarin Käthe Kamenz, dass sie sich um Paul annimmt. Und als "Oma Käthe" plötzlich ins Krankenhaus muss, reicht sie ihren Schützling weiter an den Anwalt im Ruhestand Dr. Adam Schwarzhaupt, der außerdem ein perfekter Nachhilfelehrer ist. Aber auch die Eltern von Pauls Freundin Helena kümmern sich um ihn, ebenso der Gewürzhändler Engin Üdal und seine wunderschöne Model-Gattin Bibi Hensel. Das Herumgereichtwerden empfindet Paul durchaus als angenehm und spannend, aber der Kummer, wenn er an seine zerstrittenen abwesenden Eltern denkt, bleibt. Als von Scheidung die Rede ist und der Vater in Depression verfällt, reicht die Geborgenheit der Hausgemeinschaft als Kompensation nicht aus. Der Schluss ist offen, aber doch auch tröstlich. - Ein behutsames, ehrliches und letztlich ermutigendes Problembuch. Breit empfohlen ab 10! *bn* Maria Schmuckermair

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Personen: Haertling, Peter

Interessenkreis: von 10 bis 14 Jahre