Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2022!

Tiefgründiger Roman über gesellschaftliche Umbrüche. (DR) Schauplatz der Erzählung ist ein fiktiver Ort am Nord-Ostsee-Kanal, zweigeteilt an beiden Ufern, eine Kreisstadt in der Nähe, umgeben von scheinbar unberührter Natur, doch belastet von Zivilisationsmüll. Zwei prototypische Frauen stehen im Mittelpunkt: Die im Ort verwurzelte Ärztin Astrid, Mutter von drei erwachsenen Kindern, Großmutter und im aktiven Rettungseinsatz tätig. Ihr wird Julia gegenübergestellt, Ende 30, Keramikerin aus Hamburg, die mit ihrem Mann erst kürzlich zugezogen ist und die ein unerfüllter Kinderwunsch belastet. Das Ehepaar möchte ein umweltfreundliches, achtsames Leben führen und seinen Teil dazu beitragen, dass die Welt für die nächsten Generationen ein besserer Ort wird. Das dörfliche Leben ist geprägt von einem schleichenden Niedergang. Dies wird durch die Spiegelkonstellationen einiger Charaktere verdeutlicht, etwa bei der Gegenüberstellung des neu hinzugezogenen und des alteingesessenen Ehepaars. Dabei bestimmen neben vermeintlicher Nähe immer auch persönliche Distanz und »Unheimlichkeiten« das gesellschaftliche Zusammenleben. Laut der Autorin geht es »um das soziale Miteinander und die Orte, an denen es passiert. Oder wie Orte unser soziales Miteinander prägen können und umgekehrt, unser Miteinander sich in die Orte einschreibt«. Eine schaurige Geschichte, geprägt von aktuellen Daseinsängsten, die jedoch mit einem Ausflug des jungen Ehepaars zur Badebucht eine überraschende Wendung nimmt: Julia und ihr Mann erleben beim gemeinsamen Schwimmen und Abtauchen unter Wasser, dass bedingungsloses Vertrauen in einen anderen Menschen ein großes Glück ist. Ein aktueller, zeitkritischer Roman über die Brüchigkeit des gegenwärtigen Lebens in einer sich radikal verändernden Welt.

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Personen: Bilkau, Kristine