Nur für den Fall dass ihr etwas zustößt, ist der Tod schon in Nähe der Ente, solange sie lebt: ein Unfall, ein Schnupfen, ein Fuchs: man weiß nie. In einem Kleidchen und Schuhen tapst er daher: wie ein Mädchen, das etwas scheu und kokett hinterrücks eine dunkle Tulpe versteckt; ein lieb und leise lächelnder, aus tiefen Aughöhlen lugender Tod, mit einem Kopf fast wie E.T. So äugeln er und die Ente sich an, einander zugetan, ernst auch, fragend. In ein paar Zeilen bloß, paar minimalistischen Strichen, sonst nichts. Ein anrührender Totentanz; ein weises (Kinder-)Buch, das existenzielle Fragen stellt. Der Tod als einer, der Umsicht übt, sich sorgt, bis zuletzt - wo die Ente von ihm behutsam in den Fluss gebettet wird: tröstlich.
Personen: Erlbruch, Wolf
Standort: Fachstelle
Erlbruch, Wolf:
Ente, Tod und Tulpe / Wolf Erlbruch. - München : Kunstmann, 2007. - [15] Bl. : durchg. Ill. (farb.) ; 30 cm
ISBN 978-3-88897-461-8 fest geb. : ca. € 15,40
Bilderbücher - Signatur: Ltr Erl 1 - Bilderbuch