Feen haben ein ödes Leben. Lieb und anständig müssen sie sein und sich mit Honigstimmen süße Geschichten erzählen. Rosmarine will lieber eine Hexe sein, was ihre Mama empört. Erbost schickt sie ihr Töchterchen in den Hexenwald in der Hoffnung, es werde ihr dort nicht gefallen. Und wie es ihr dort gefällt! Sie lernt mit dem Besen zu fliegen und Eicheln in Marienkäfer zu verwandeln. Bei einem Besuch ihrer unbotmäßigen Tochter konstatiert die Feenmama überrascht, wie angenehm das Hexenleben ist. Sie bejaht fortan, dass Rosmarine manchmal eine Fee, manchmal eine Hexe ist, eben eine Hexenfee - und sehr glücklich dabei. Die vergnügte Geschichte von der Ablehnung eines erstarrten Rollenverhaltens und mutiger Selbstverwirklichung ist in flächige, matt kolorierte Aquarelle umgesetzt, die mit plakativen Formen und zerfließenden Farben die märchenhafte Szenerie nachgestalten. Wieder fasziniert der Flame (vgl. BA 5/04) mit bewegten, reizvoll mit wechselnden Perspektiven spielenden, gestenreichen Bildern. Vergleichbar mit dem inhaltlich verwandten Titel "Her mit den Prinzen!" (BA 3/03) und ebenso empfehlenswert. [Almuth Hochmüller]
Personen: Minne, Brigitte Cneut, Carll
Hexenfee / Brigitte Minne. Mit Bildern von Carll Cneut. - Salzburg [u.a.] : Residenz-Verl., 2006. - [16] Bl. : überw. Ill. (farb.). - Aus dem Niederländ.
ISBN 978-3-7017-2000-2
Bilderbücher - Signatur: Hexen - Bilderbuch