Übernachten in fremden Wohnungen muss geübt werden. (ab 2) (JD) "Nein, es geht doch nicht. Dein Bett ist zu weich und es riecht nicht wie zu Hause und ich vermisse meine Mama und mein Bett und Knäckebrot mit Marmelade und alles, was ihr nicht habt!" Kaninchen kann nicht bei Nalle einschlafen, obwohl er es ernsthaft versucht. Am Anfang ist alles gut. Nalle und Kaninchen spielen exzessiv, essen, schauen fern und bereiten sich für die Nacht vor. Doch bereits im Bett verändert sich Kaninchens Blick. Kaninchens innerer Aufruhr schlägt sich in der Illustration nieder. Die Szenen sind in ein großes wildes Bleistift-Durcheinander eingebettet. Das verschwindet erst wieder, als Rettung in Sicht ist: Mama kommt ihn holen. Die beiden dürfen in der Nacht Kakao trinken, was sonst nie erlaubt wäre. Das nächste Mal kann es Kaninchen wieder probieren, das stimmt versöhnlich und lässt den Gedanken an "Versagen" nicht aufkommen. Wie in den anderen drei "Nalle"-Büchern von Stina Wirsén erfahren die LeserInnen von kleinen und großen Nöten der Protagonisten. Sie werden dabei aufgefangen, unterstützt und ernst genommen. Das würde man jedem Kind wünschen. Die Bücher können dabei helfen, Eltern neue Ideen und Impulse zu geben, wenn sie glauben, an eine Grenze gelangt zu sein. Aber auch ohne diesen Hintergedanken sind die Bücher einfach schön, berührend und einladend für eine gemeinsame Lesezeit. Die Illustrationen sind witzig, mit einfachen Konturen und nicht zu detailreich. Für Eltern gibt es eine Ebene, über die sie schmunzeln können, und für Kinder bezaubernde Identifikationsfiguren. Sehr empfehlenswert für alle Büchereien. *bn* Martina Adelsberger
Personen: Wirsén, Stina
Wirsén, Stina:
Schlaf jetzt, sagt Nalle / Stina Wirsén. Aus dem Schwed. von Maike Dörries. - Hildesheim : Gerstenberg, 2012. - [14] Bl. : zahlr. Ill. (farb.)
ISBN 978-3-8369-5402-0 fest geb. : ca. Eur 6,20
Kinderbücher für Kinder zwischen 8 und 12 Jahren - Signatur: Wirse - Buch