Seit 50 Jahren untersucht Professor Dr. Wilhelm Salber an der Universität zu Köln, wie Seele Filme und Filme Seele machen. Das führt zu einer neuen Erklärung der Eigenart von Filmwirkung. Filme sind Erleben und in ihnen kommen märchenhafte Muster seelischer Gestaltung zum Ausdruck; ohne dabei auf Ideen, Personen, "action" reduziert zu werden.
Überraschend kommt gerade eine Tiefenpsychologie allein durch konkrete Beschreibungen an die unbewusste Dramatik menschlichen Überlebens in dieser Wirklichkeit heran. Durch Beschreibungen, ohne hinzuzufügen, ohne wegzulassen, ohne den Hokuspokus scheinbar tiefsinniger Fachwörter. Eine Morphologische Tiefenpsychologie hebt in den Alltagsphänomenen klar und deutlich unbewusste märchenhafte und mythische Ursprünge unserer Erlebnisse heraus. Filmanalyse wird hier zum Prototyp der Medienanalyse.
Film ist Erleben, und das ist nicht Geschäft einer Kognition oder einer Wahrnehmung. Die Stundenwelt des Filmerlebens ist ein ganzes Unternehmen mit Herz, Händen, Bauch und Hintern. Im Filmerleben werden menschliche Herzensanliegen, unsere Lieblingskomplexe, angesprochen, mit ihrem eigenen Hoffen, Bangen, Erwarten, Danebengehen und Bewegt-Werden. Das wird in Gestalten spürbar, die unsere bewussten und unsere unbewussten Lebensdramen formen. Auch was zunächst unwichtig oder sinnlos erscheint, gehört für eine psychologische Beschreibung zum Ganzen. Denn nur durch die Beschreibung der kompletten Erlebensprozesse eröffnet sich ein neuer Zugang, mit neuen Kategorien und Verhältnissen zu einer Tiefenpsychologie des Films.
Weiterführende Informationen
Personen: Salber, Wilhelm Conrad, Marc Pütz, Claudia
Standort: BSP
CR 6000 S161-a-03
Salber, Wilhelm ¬[Verfasser]:
Seele macht Filme Filme machen Seele / Wilhelm Salber; Claudia Pütz; Marc Conrad. - Berlin : HPB University Press, 2015. - 116 Seiten : Illustrationen
978-3-7375-4283-6 kartoniert : EUR 18.00
Differentielle Psychologie (Persönlichkeitspsychologie) - Buch