Mohl, Nils
MOGEL Roman
Buch

Schräger All-Age-Roman mit Witz und Gefühl bis zum furiosen Showdown. (ab 15) (DR) Bis vor ein paar Wochen hat Miguel mit seinen Freunden Silvester, Dimitri und Flo Da Ho noch in den Plattenbaukästen am Stadtrand gewohnt. Dank einer Erbschaft lebt der bald 16-Jährige neuerdings mit seiner Familie in einem gepflegten Backsteinhaus in der ruhigen Vorstadt. Doch das erste abendliche Treffen der Freunde im Partykeller des neuen Zuhauses verläuft anders als erwartet. Miguels Versuch, die "Kombo" beim traditionellen "Bierpongturnier" mit Alkoholfreiem abzuspeisen, verlangt nach Buße. Flugs wird Miguel in Tussikleider gesteckt und gemeinsam zieht man Richtung "ChakaBum!", der angesagten Stadtranddisko. Bereits am Weg dorthin trifft Miguel alias Miguela auf Candy. "Der Gott, der sich Candy ausgedacht hat, ist ein verfluchtes Genie" (S. 10). Aber wie kann der hormongesteuerte Junge in dieser albernen Aufmachung beim ultimativen Schulschwarm punkten? Im ChakaBum angelangt, sorgt Candys Ex für weitere Verwicklungen und das anfangs harmlos-lustige Rollenspiel bringt nicht nur Miguel in die Bredouille. Wie gut, dass man Freunde hat... Ob Theater, Film oder Roman - ein Mann in Frauenkleidern sorgt immer für jede Menge Situationskomik. In origineller, moderner Weise greift dieser vorlaute, höchst amüsante Jugendroman dieses beliebte Rollentauschmotiv auf. Wie schon in "Es war einmal Indianerland" (mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet) und "Stadtrandritter" erzählt uns der Hamburger Autor Nils Mohl in "Mogel" sensibel und klug vom Erwachsenwerden, auch taucht die ein oder andere Figur aus den beiden Stadtrand-Saga-Bänden auf, allerdings ist es keine unmittelbare Fortsetzung. Er bedient sich konsequent einer authentisch wirkenden, durchaus derben Jugendsprache ohne anbiedernde Peinlichkeiten. Identitätsfindung, gesellschaftliche und soziale Gegebenheiten, erste sexuelle Erfahrungen und wahre Freundschaft werden hier trotz aller Komik ernsthaft thematisiert. Anklänge an berühmte Lügen- und Märchengeschichten stehen dazu im reizvollen Gegensatz. Die anschaulichen und treffenden Beschreibungen des schelmischen Ich-Erzählers Miguel hauchen allen beteiligten Charakteren jede Menge Leben ein. Ein für beide Geschlechter und verschiedene Lesealter geeigneter Jugendroman. "Ehrlich. Ich weiß nicht, wie man Erwachsene langweilig finden kann. Ich persönlich finde sie obergroßartig. Ich finde speziell meine Eltern obergroßartig." (S. 27) Eltern als ver-rückte Anti-Superhelden, so ein Buch muss man doch lieben, oder? *bn* Elisabeth Zehetmayer


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Personen: Mohl, Nils

Interessenkreis: All-Age-Roman

Ju 3 Moh

Mohl, Nils:
MOGEL : Roman / Nils Mohl. - Orig.-Ausg. - Reinbek : Rowohlt Taschenbuch-Verl., 2014. - 199 S.
ISBN 978-3-499-21537-7 kart. : ca. ? 10,30

Zugangsnummer: 2015/0711 - Barcode: 2-3022008-7-00008075-0
Erzählungen ab 13 Jahre - Buch