Eine wahre Geschichte aus dem 2. Weltkrieg schonend erzählt. (ab 7) (JD.C) Helen Bate hat sich in ihrer Heimat England als Illustratorin einen Namen gemacht und bereits einige Kinderbücher veröffentlicht, bevor sie sich an das schwierige Unterfangen gewagt hat, Kindern im Volksschulalter die Schrecken des Nationalsozialismus möglichst behutsam vor Augen zu führen. Sie erreicht dies in Gestalt einer Graphic Novel und indem sie aus der Perspektive des jüdischen Buben Peter erzählt. Dieser wächst zunächst ganz normal auf. Seine Lieblingsbeschäftigungen sind Fußballspielen und Kuchenessen. Eines Tages aber erlebt er, wie das Kindermädchen die Familie verlassen muss und die Mutter plötzlich gelbe Sterne auf die Mäntel näht. Gleich darauf muss Peter seine Spielsachen zur Nachbarfamilie bringen und sein Zuhause verlassen. Fortan bekommt man seinen ewigen Hunger und seine Angst zu spüren. Letztlich aber haben Peter und seine Familie Glück, denn sie entgehen der Deportation, finden Unterschlupf und alle überleben. Da Bate konsequent aus Peters Perspektive erzählt, kann sie in der Geschichte Erklärungen weitgehend aussparen und den Blick auf das Überleben und die Solidarität lenken. Leider erfahren wir indes auch im Nachwort kaum etwas über die realen Hintergründe, denn offen bleiben die Fragen, was Menschen erwarten mussten, wenn sie Jüdinnen und Juden dabei halfen, den Nazis zu entkommen und was deren Motivationen waren, überhaupt zu helfen. Das erläuternde Nachwort hätte schon deshalb ausführlicher ausfallen müssen, um Eltern die Gelegenheit zu geben, mit ihren Kindern über solche wichtigen Fragen zu sprechen.
Personen: Bate, Helen
Ju 2 Bat
Bate, Helen:
Peter in Gefahr : Mut und Hoffnung im Zweiten Weltkrieg / Helen Bate. Aus dem Engl. von Mirjam Pressler. - Frankfurt a. M. : Moritz, 2019. - 44 S : zahlr. Ill.
ISBN 978-3-89565-373-5 fest geb. : EUR 12,40
Erzählungen 9-12 Jahre - Buch