Annotation: Phantastische Erzählung über ein Mädchen, das in 1001 Nacht fliegt um einem Dschinn zu seinem Glück zu verhelfen Rezension: Emma findet eine Flaschenpost. Statt einer Botschaft erhält sie jedoch einen blauen Dschinn: Karim, dessen Meisterin sie ab sofort ist. Aber er ist klein und kümmerlich und hat ein Problem. "Sandhaar", die "blasse Blume eines kalten Landes" nimmt sich seiner an und stürzt sich nach einem Flug per Zauberteppich mit ihrem Hund unerschrocken in den Kampf gegen Sahim, den gelben Dschinn und "Meister der Bosheit", der den Kalifen, "hochehrwürdigen Nabel der Welt" und dessen Land mit Hilfe von ekligem Getier tyrannisiert und Reichtümer in einer Höhle, die zweifellos auch Ali Baba gern den 40 Räubern entreißen würde, türmt. Versatzstücke aus 1001 Nacht begegnen den LeserInnen allerorts, ebenso die der arabischen Sprache eigenen, von der Autorin gut getroffenen, köstlichen Übertreibungen. Allerdings vermisst man dazwischen zu oft selbstentworfenes Patchwork der Autorin zum Fleckerlteppich der gesamten Geschichte. Auch das Motiv der durch die Angst anderer gewinnenden Stärke des Tyrannen wird "eingefädelt", aber nicht stichhaltig in die Geschichte verwoben, sondern wie ein loser Faden in der Luft hängen gelassen. Die Protagonistin der phantastischen Erzählung erhält zwar am Ende des Abenteuers als Geschenk zum Abschied aus Barraksch eines, das wirklich jeder gerne hätte: einen eigenen Geist in der Flasche, trotzdem: schade für alle Orientfans, die finden, dass das gewisse Etwas, das I-Tüpferl, ein mitreißender Erzählsog fehlt. Für solche, die es noch werden könnten, vielleicht ein Anstoß.
Personen: Funke, Cornelia
K Funk
Funke, Cornelia:
Emma und der Blaue Dschinn / eine Geschichte von Cornelia Funke. Mit Bildern von Kerstin Meyer. - Hamburg : Dressler, 2002. - 94 S. : Ill. (farb.)
ISBN 978-3-7915-0462-9 fest geb. : ca. € 10,20
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