Aus der ursprünglich rein politisch verstandenen Macht ist heutzutage ein komplexer Begriff geworden, unter dem ganz unterschiedliche Aspekte derselben zusammengefasst werden. Diese Ausgabe der Praxis Philosophie & Ethik wird sich mit vielen von ihnen als Facetten eines Phänomens befassen. Hierbei finden sowohl subjekt- bzw. substanzbezogene als auch strukturbezogene bzw. relationale Machtbegriffe Berücksichtigung. Erstere richten den Blick primär auf die Beziehung zwischen Machthabenden/Machtquelle und Unterworfenen, wie etwa bei Max Weber, letztere eher auf die Untersuchung gesamtgesellschaftlicher Konstellationen wie in den Werken Foucaults oder Popitz. Hiermit wird einem Wandel des Machtbegriffs Rechnung getragen, der Macht nicht mehr nur als Fähigkeit versteht, sein Gegenüber zu einem bestimmten Verhalten zu zwingen. Neben der vorherrschenden Auffassung, nach der Macht eindeutig negativ konnotiert ist, soll in den Beiträgen Macht auch als positives Phänomen, das die Herstellung sozialer Beziehungen überhaupt erst ermöglicht (Hannah Arendt), Berücksichtigung finden. Die Unterrichtsmodelle umfassen die Themenbereiche Lüge und Manipulation, die Macht der Sprache, Macht als Alltagsphänomen, Macht im digitalen Raum, Kunst im Dienst der Macht sowie Machtgefüge in der Gesellschaft. Methodisch gesehen werden neben textanalytischen Zugängen viele produktionsorientierte und theatrale Verfahren genutzt.
Serie / Reihe: Praxis Philosophie & Ethik
B II o* 23,6
; 2023/--- : Macht. - 2024. - Braunschweig : Westermann, 2023 - (Praxis Philosophie & Ethik; ---)
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