Einfach nur sprechen, unreflektiert schwätzen, uns über den Unbestand der Welt beklagen, unserer Freude oder Trauer sprachlich Ausdruck verleihen, unseren Hund zurechtweisen: All das sind Handlungen, die wir mit und in Sprache vollziehen, mit und in denen wir Erfahrungen von Sprache machen und uns dabei dem annähern, was Sprache eigentlich ist.
Ob wir Neologismen konstruieren, mithilfe von Hate Speech unserer Gefühlswelt Ausdruck verleihen und andere verletzen, das Verhältnis von Sprache als Zwischenwelt zur Gegenstandswelt erproben, mithilfe von KI Lyrik verfassen, aber auch, indem wir Körpersprache als Ausdruck von Emotionen analysieren, feststellen, dass wir beim Sprechen unsere Gedanken verfertigen (Kleist), analysieren, dass Philosophie und Philosophieren in ganz unterschiedlichen Textsorten vor sich gehen kann - all das verschafft uns, indem wir uns solchen Facetten von Sprache annähern, Erfahrungen, mit denen wir der Sprache mehr und mehr auf die Spur kommen: nicht, indem wir linguistische Reflexionen anstellen, sondern indem wir im besten didaktischen Sinne als Lehrkräfte Lernvollzüge in und mit Sprache arrangieren, in deren Erfahrungsraum dann die Schülerinnen und Schüler sich dem annähern, was Sprache ist und leistet.
Serie / Reihe: Praxis Philosophie & Ethik
B II o* 24,2
¬Der¬ Sprache auf der Spur; 2024/--- : Didaktische Annäherungen
Praxis Philosophie & Ethik. - 2024. - Braunschweig : Westermann, 2024 - (Praxis Philosophie & Ethik; ---)
Zeitschrift