Der Film legt anhand von drei Beispielen die Folgewirkungen von Globalisierung und Ungleichgewichten des erdumspannenden industriellen Produktionsmodells offen.
Mit der Anspielung auf den Zauberlehrling von Johann Wolfgang von Goethe, der die Geister, die er rief, nicht mehr einfangen konnte, führt die Filmemacherin an drei symbolische Orte:
Zur größten Erzmine Carajas im Norden Brasiliens, wo Eisenerz gefördert wird; nach Tarent im süditalienischen Apulien, wo bis heute Stahl in großem Stil verarbeitet wird; und in den Landschaftspark Duisburg im nordrhein-westfälischen Ruhrgebiet, dem
einstigen Zentrum der europäischen Stahlproduktion.
Anhand von Porträts von Betroffenen und AkteurInnen in Italien und Brasilien zeigt Sambuchi, welche Folgen die industrielle Entwicklung nach sich zieht. Unbarmherzig fordert die kapitalistische Logik der Konzerne in Brasilien und Italien Opfer von Mensch und Natur. Sie vergiftet die Luft, den Boden und das Wasser und ruiniert die Gesundheit aller, die mit ihr zu tun haben. Der dritte Ort, der Landschaftspark Duisburg, scheint ein bisschen wie aus der Zeit gefallen. Da ist auch kein Konzern mehr am Werk, sondern die öffentliche Hand. Dort, wo einstmals die Schlote der Hochöfen qualmten, finden heute seltene Tierarten Schutz und Menschen die dringend benötigte Erholung.
Altersempfehlung: ab 12 Jahren.
Personen: Sambuchi, Chiara
D 811
Sambuchi, Chiara:
¬Die¬ Geister, die ich rief : Wege des Stahls / Chiara Sambuchi. - Stuttgart : EZEF, 2019. - 60 Minuten
DVD