Im Jahr 2005 wird die Deutschtürkin Hatun Sürücu Aynur von ihrem jüngsten Bruder Nuri in Berlin auf offener Straße erschossen. Das Dokudrama rekonstruiert die Hintergründe dieses Ehrenmordes und porträtiert eine lebenslustige, starke junge Frau und Mutter, die wie eine Deutsche lebte, was ihre patriarchalische Familie nicht hinnehmen wollte. Nach einer Zwangsheirat mit 16 Jahren entflieht Aynur schwanger aus der Gewalt in ihrer Ehe und befreit sich aus der geistigen wie räumlichen Enge ihrer Herkunftsfamilie. Sie sucht für sich und ihren kleinen Sohn eine eigene Wohnung, macht eine Lehre, geht aus und lernt neue Freundinnen und Männer kennen. Trotz Morddrohungen, Nachstellungen und Beleidigungen ihrer eigenen Brüder, die durch Aynurs selbstbestimmtes, freies Leben die Familienehre beschmutzt sehen, sucht die junge Frau immer wieder den Kontakt zu ihren Angehörigen. Als sie am Abend des 07. Februar 2005 ihren Bruder Nuri zu einer Bushaltestelle begleitet, schießt er ihr ins Gesicht. Im Gerichtsprozess tritt Aynurs Schwester Shirin als Nebenklägerin auf und verhilft so den Brüdern zur Akteneinsicht. Nuri wird zu neuen Jahren Haft nach dem Jugendstrafrecht verurteilt - seine Brüder erlangen einen Freispruch.
Personen: Hormann, Sherry
D 860
Hormann, Sherry:
Nur eine Frau / Sherry Hormann. - Frankfurt / M. : Katholisches Filmwerk, 2019. - 93 Minuten
DVD