The Food Challenge - Wie die Ernährung sichern
Der dreiteilige Dokumentarfilm beschreibt, analysiert und problematisiert die Geschäftspraktiken der großen Internationalen Chemiekonzerne in Kenia. So verkaufen Bayer, BASF und Syngenta in Kenia weiterhin Agrarpestizide, die wegen nachgewiesener Schädlichkeit für Menschen und Umwelt in Europa teils seit vielen Jahren verboten sind. Aber in Entwicklungsländern wie in Kenia, wo teilweise noch weniger strenge Gesetze gelten, werden die Chemikalien unverändert auf Landwirtschaftsmessen beworben und in Agrarshops verkauft. Die Chemie- und Saatgut-Industrie versucht, im Zeichen der Welternährung auf diese Märkte zu drängen. Doch Wissenschaftler, Bauern und Aktivisten alternativer Landwirtschaftsmethoden sind sich, wie hier in Ostafrika, einig, dass es nicht mehr Chemie und Hybridsaatgut braucht, um die Welt zu ernähren, sondern dass es höchste Zeit für ein generelles Umdenken ist. Es gelte vielmehr, lokal, regional und global die bereits existierenden bäuerlichen Systeme zu stärken, um der weltweiten Machtkonzentration im Ernährungs- und Agrarsektor zu widerstehen.
Der erste Teil des Films, Ein giftiges Geschäft?, konzentriert sich auf die Folgen des Pestizideinsatzes auf die kenianische Landwirtschaft und die Konsumenten der Produkte. Vergiftungen bei Bauern, aber auch bei Konsumenten, der teils dramatische Verlust an Biodiversität, eine abnehmende Bodenfruchtbarkeit und die wachsende Verschuldung, die eine Folge des Zwangs zum Kauf von Saatgut und Pestiziden ist. Der zweite Teil, Ursachen des Hungers, spürt den Zusammenhängen von Agrarpolitik und Ernährungssicherheit nach. Dank der Werbe- und Lobby-Aktivitäten der großen internationalen Chemiefirmen steht Kenia kurz davor, dass Kleinbauern die Wiederaussaat ihrer Feldfrüchte untersagt wird und sie dadurch dauerhaft von Hybridsaatgut abhängig werden. Ein bemerkenswertes Projekt der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) demonstriert hingegen, wie nachhaltige Bodenfruchtbarkeit erreicht und Schädlingsbefall vermieden werden kann, ohne dass dabei auf chemische Produkte zurückgegriffen werden muss. Im dritten Teil, Auf der Suche nach Nachhaltigkeit, wird ein Pilotprojekt im Norden Kenias vorgestellt, wo in einer ariden Landschaft mittels Bewässerung gute Erträge erzielt werden. Hier werden allerdings auch die schwierigen sozialen Verwerfungen in einer vom Klimawandel bedrohten Region offenkundig. Bewässerungsprojekte in der Landwirtschaft konkurrieren mit den Bedürfnissen der lokalen Bevölkerung, deren Herden dringend auf die schwindenden Wasserreserven angewiesen sind.
Personen: Becker, Katja
D 800
¬The¬ Food Challenge : Wie die Ernährung sichern. - Stuttgart : EZEF, 2018. - 3 Teile je 26 Minuten
DVD