Als eine Gruppe von Kindern aus dem Kindergarten die Kirche besichtigte, sagte ein fünfjähriges Mädchen ganz spontan: »Eigentlich ist die Kirche ganz schön, aber wenn sie ´an´ ist, ist sie furchtbar langweilig. « Dieses Kind drückt aus, was nicht nur viele Kleine, sondern auch manche Erwachsene empfinden. Wenn die Kirche ´an´ ist, wenn da Programm läuft wie im Radio oder Fernsehen, dann ist sie im Vergleich dazu furchtbar langweilig. Kann man dagegen etwas tun? Kirche muß nicht langweilig sein Der normale Gottesdienst am Sonntag spricht in der Regel Erwachsene an und geht über die Köpfe der Kinder hinweg. Die liturgische Sprache ist oft unverständlich, abstrakt und weltfremd. Der Inhalt geht am Erlebnishorizont der Kinder vorbei und wirkt deshalb fad und langweilig. Die Kinder gehen daher lieber ihren Freizeitinteressen nach und tun, was ihnen Spaß macht. Gern gehen sie dann in die Kirche, wenn die Feier dort zum Gottesdienst wird, in den sie sich einbringen können, in dem sie selber vorkommen und in dem eine Sprache gesprochen wird, die sie verstehen. Der Gottesdienst bietet ja auch verschiedenste Möglichkeiten, bei denen Kinder unmittelbar angesprochen und mit einbezogen werden können. Dem Bewegungsdrang der Kinder kommt es entgegen, wenn sie sich auch während des Gottesdienstes bei einer Prozession, bei einem Reigen oder Tanz bewegen dürfen.

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Personen: Wiedemann, Elisabeth

Standort: T