Jesus von Nazareth muss ein hinreißender Lehrer, Prediger, Wundertäter gewesen sein, sonst hätte er in dem einen Jahr seines öffentlichen Auftretens keine solche weltgeschichtliche Bewegung wie das Christentum entfachen können. Zu den Glanzstücken seiner Verkündigung gehören die Gleichnisse. Die Parabeln vom “Barmherzigen Samariter” und “Verlorenen Sohn” zum Beispiel zählen als narrative Kunstwerke zur Weltliteratur. Sie belegen die “offene Didaktik” Jesu, mit der er die Menschen zu einer eigenen Meinung in Fragen der Gerechtigkeit, des Friedens, der Schuld und der Strafe, der Liebe und der Versöhnung herausforderte. Besonders spannend zu beobachten ist, wie einige dieser kleinen Kunstwerke von den Evangelisten überformt und aus der sozialethischen Perspektive Jesu in ihre eigenen endzeitlichen Spekulationen gerückt wurden.
Personen: Köhnlein Manfred
Standort: T
Cab57
Gleichnisse Jesu - Visionen einer besseren Welt. - Stuttgart : Kohlhammer, 2009. - 285
Zugangsnummer: 2012/8713 - Barcode: 00001831