In der Eingangssequenz geht es um eine Gruppe von Mädchen an einer deutschen Schule, die ein Kopftuch tragen. In der Schule kommt es darüber im Unterricht zu einer Diskussion. Eines der Mädchen verteidigt sich dafür, dass sie das Kopftuch trägt und versucht, ihr Verhalten zu erklären. Es geht um unterschiedliche Vorstellungen von Religion, Toleranz und Frauenbild. Als Beispiel für den Fundamentalismus werden die Vorstellungen der türkischen Refah-Partei benannt. Als Kritiker des Fundamentalismus wird der ägyptische Professor für Islamwissenschaft an der staatlichen Universität Kairo, Abu Zaid, vorgestellt. Er versucht, den Islam mit Demokratie, Toleranz und Menschenrechten zu verbinden. In einem Interview erläutert er seine Situation: Er musste ins Exil gehen, eine Zwangsscheidung von seiner Frau wurde von den Fundamentalisten betrieben. Er kritisiert den Zugriff des religiösen Rechts auf das staatliche Recht und sieht dort das Einfallstor für den Zugriff des Fundamentalismus auf die Gesellschaft insgesamt. Das Video wirft abschließend die Frage nach den Gründen für das Aufkommen des Fundamentalismus auf. Die aggressiven Potentiale, die islamische Gesellschaften heute erzeugen, werden als Ausdruck schwerster sozialer Probleme gedeutet, nicht aber als immanente Blutrünstigkeit einer Weltreligion, die durchaus auch progressive Traditionen hat.
Serie / Reihe: Der politische Islam 5
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Islam. - Konstanz : didactmedia, 2003. - 28 Min. - (Der politische Islam; 5)
Zugangsnummer: 2015/0072 - Barcode: 00000601Import - Film (DVD)