Wenn Onkel Bert zu Besuch kommt und lustige Zauberkunststücke vorführt, verstummt Anna und schaut nicht einmal zu. Der Grund: Sobald es dunkel ist und alle im Hause schlafen, schleicht sich Onkel Bert zu ihr ins Zimmer. Er fährt mit der Hand unter die Decke und berührt sie, gegen ihren Willen, am ganzen Körper, auch an der Scheide.Bevor Onkel Bert wieder geht, legt er einen Geldschein in Annas Puppenstube und flüstert ihr zu: 'Anna, Onkel Bert war nie hier.' Eher zufällig erfährt die Mutter, die den Geldschein findet, von diesem Geheimnis. Sie reagiert sofort und erklärt Anna den Unterschied zwischen 'guten' und 'bösen' Geheimnissen. 'Schlechte Geheimnisse machen Angst. Weißt Du eigentlich schon, was ich Dir übermorgen zum Geburtstag schenke? - Siehst Du: Das bleibt vorläufig mein Geheimnis. Es macht Spaß. Das ist eben ein gutes Geheimnis. Schlechte Geheimnisse aber sollst Du nicht für Dich behalten, auch wenn Du es versprochen hast.'Die eben geschilderte Szene ist eines der Fall-Beispiele aus dem sehr behutsamen und feinfühligen Dokumentar-Spielfilm 'SAG NEIN' von Alice Schmid. Mit den Geschichten von Anna, Claude, Barbara und Carla werden Kinder auf Gefahren des sexuellen Missbrauchs in der Familie und ihrem näheren Lebensumfeld aufmerksam gemacht. Der Film motiviert sie aber auch, sich für die eigenen persönlichen Rechte oder für die ihrer Freunde und Freundinnen einzusetzen, macht Mut zum Widerstand und ermuntert die Kinder, sich mitzuteilen und Hilfe zu suchen.
Standort: T
0977587
Sag Nein, 2008
Zugangsnummer: 2013/9974 - Barcode: 00006571Import - Film (DVD)