Der westfälische Lyriker und Erzähler Adolf von Hatzfeld (1892 Olpe - 1957 Bad Godesberg), der nicht nur ein bewegtes, von früher Erblindung überschattetes Leben führte, sondern auch ein noch immer bewegendes Werk hinterlassen hat , ist heute zu Unrecht vergessen. Diese Situation einen Skandal zu nennen, greift nicht zu hoch, denn seit Annette von Droste-Hülshoff hat in Westfalen kaum ein Lyriker so schwermütig-existentielle und formsichere Verse geschrieben wie er; und seine Novellen und Romane gehören zu den markantesten Erscheinungen des deutschen Expressionismus. Kein Dichter zwischen Rhein und Weser widerlegt daher auch das Meinungsklischee, Westfalen habe an der frühen Moderne nicht teilgehabt, so sehr wie Adolf von Hatzfeld.
Der vorliegende Sammelband zum 100. Geburtstag des Dichters macht neben einer repräsentativen Auswahl der ekstatisch-kosmischen Liebes- und Naturlyrik und der Kurzprosa erstmals auch wieder Hatzfelds frühe expressionistische Novelle "Franziskus" (1918) und den hymnischen Reisebericht "Positano" (1925) zugänglich, in denen sich eindrucksvoll die tragische Verirrung seiner Jugend und das aus der Katastrophe erwachende Selbst- und Weltbewußtsein spiegelt. Thomas Mann meinte, er schreibe "in einem ewigen, reichen und unverwirrten Sinn".
Personen: von Hatzfeld, Adolf
K 20
Hatz
Fran
von Hatzfeld, Adolf:
Franziskus : und andere Dichtungen / Adolf von Hatzfeld. - Orig. - Paderborn : Igel Verlag Literatur, 1992. - 253 S.
ISBN 3-927104-31-0
K 20 - Buch