Der Jugendroman verbindet Gegenwart und Vergangenheit. Fanette (14) lebt mit ihrer Mutter und ihrem jüdischen Nachbarn, dem der 95-jährige Aron Schatz, in Paris, Seit ihrer Kindheit ist Fanette mit Aron befreundet und hat von ihm Deutsch gelernt. Ein Schüler-Auslandsaufenthalt bringt sie nach Deutschland, in Aron Schatz' alte Heimat. In ihrem Gepäck befindet sich ein Abholschein für einen Damenmantel, der den Krieg überdauert und den Aron ihr mitgegeben hat. Während sich Fanette in Deutschland aufhält, kümmert sich Moumouche, ihr Schulfreund, um Aron Schatz. Der alte Jude und der junge Araber freunden sich an. Aron beginnt, von seiner Vergangenheit und vom Krieg zu erzählen: Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurden er und seine Verwandten mehr und mehr entrechtet und schikaniert, bis sie schließlich in ein Konzentrationslager bei Minsk in der Ukraine deportiert wurden; außer Aron überlebte kein Familienmitglied die Lagerhaft. In Deutschland versucht Fanette indessen herauszufinden, was es mit dem Mantel auf sich hat und was im Zweiten Weltkrieg mit Arons Verwandten geschehen ist. Tatsächlich trifft sie im Dorf auf Menschen, die Arons Onkel und Tante noch gekannt haben und lernt dabei auch die Enkelin des Schneiders kennen, der für Arons Tante den Mantel angefertigt und aufbewahrt hat. Dieser nach historischen Begebenheiten erzählte Roman eignet sich auch für ein Unterrichtsprojekt gemeinsam mit den Fächern Deutsch und Geschichten und ist ein überzeugendes Plädoyer für Erinnerungskultur, Völkerverständigung und interreligiosen Dialog.
Personen: Jünger, Brigitte
C71 Ju- Jün
Jünger, Brigitte:
Der Mantel / Brigitte Jünger. - Wien : Jungbrunnen, 2019. - 203 Seiten : Illustrationen
ISBN 978-3-7026-5932-5
Theologie; Judentum - Buch