Der Brief an die Kolosser trägt zwar den Absender des Paulus, doch ist es umstritten, ob diese neutestamentliche Schrift tatsächlich aus der Feder des Apostels stammt oder ob sie einem seiner Schüler zugeschrieben werden muss. Von speziellem Interesse ist der Breif wegen seines besonderen Christusbildes: Danach ist Christus der Herr der gesamten Welt; seine Herrschaft umgreift das ganze All. Außerdem geht es hier um das Verhältnis des Christen zur Welt. Der Brief verurteilt eine Bewegung in der christlichen Gemeinde, die den Glauben als völlige Absage an die Welt versteht und das Heil in einer reinen Konzentration auf das Innere und das Jenseitige sucht. Andererseits nimmt er das Anliegen einer Gemeinde auf, die in einer brüchig gewordenen Welt lebt und sich fragt, wo denn Zuversicht und Hoffnung zu finden seien. Der Gemeinde wird hier gesagt, dass in Christus eine neue Welt angebrochen ist, in der auch trennende Unterschiede verschwinden dürfen.
Dem Anliegen von EKK gemäß erarbeitet Eduard Schweizer durch eine fundierte Exegese, mit zahlreichen Hinweisen auf die Wirkungsgeschichte, die Bedeutung dieses Briefes für die heutige Verkündigung. Dabei weist er auch auf jene Aussagen hin, die den Brief als für das ökumenische Gespräch relevant erscheinen lassen.
Serie / Reihe: Evangelisch-Katholischer Kommentar zum Neuen Testament
Personen: Schweizer, Eduard
ARCHIV
Schweizer, Eduard:
¬Der¬ Brief an die Kolosser / Eduard Schweizer. - Neukirchen-Vluyn : Neukirchener Verl.-Haus, 1976. - 230 S. - (Evangelisch-Katholischer Kommentar zum Neuen Testament)
ISBN 3-7887-0499-3
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