In Gen 4 geht es nicht vorrangig um die Entlarvung eines Mörders. Vielmehr wird der Zusammenhang zwischen einer Tat und deren Folgen aufgeworfen und erzählerisch ausgeschmückt: 1 Dem Mord folgt eine Lüge: Gott sagt zu Kain: "Wo ist Abel, dein Bruder?" Der sagte: "Das weiß ich nicht..." (V. 9; Bibel in gerechter Sprache). 2 Dem Mord folgen Konsequenzen für das tägliche Leben: Ausschluss aus der Gemeinschaft, Mühsal bei der Arbeit, Erfolglosigkeit, Rast- und Heimatlosigkeit (V. 10). Dieser Zusammenhang wird durch Gott garantiert, nicht durch den Menschen. Und dennoch bleibt der Mörder Mensch und er bleibt in Beziehung zu Gott. Druch das "Kainsmal" - also dem Verbot, Kain zu töten - wird der Zusammenhang von Tat und menschlicher (Todes-)Strafe durchbrochen (V. 15).
Serie / Reihe: BRU. Magazin für den Religionsunterricht an berufsbildenden Schulen 64
Personen: Keden-Obrikat, Folke
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Keden-Obrikat, Folke:
Gewalt in Bibeltexten - Kain und Abel (Gen 4) : BRU. Magazin für den Religionsunterricht an berufsbildenden Schulen. 64 / 2015 / Folke Keden-Obrikat, 2015. - 9 S. - (BRU. Magazin für den Religionsunterricht an berufsbildenden Schulen.; 64)
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